Ergebnisse städtebaulicher Wettbewerb Aumattstraße

Straßburger Architekten siegen in Baden-Baden - Visionäres Städtebau-Projekt in Baden-Badener Weststadt

Straßburger Architekten siegen in Baden-Baden - Visionäres Städtebau-Projekt in Baden-Badener Weststadt
Präsentationsplan des Siegerentwurfs von "Richter Architects et associés" aus Straßburg.

Baden-Baden, 16.01.2018, 23:00 Uhr, Bericht: Christian Frietsch Es ist das wohl spannendste städtebauliche Bauprojekt außerhalb der Baden-Badener Innenstadt seit der Entstehung der Cité nach dem Abzug der französischen Streitkräfte in den neunziger Jahren. Und irgendwie schließt sich der Kreis in unserer so frankophilen Stadt, denn der geplante Dienstleistungsstandort in der Aumattstraße wird eine französische Handschrift tragen.

Klarer Wettbewerbssieger ist das Büro «Richter Architects et associés» aus Straßburg unterstützt von der «Agence.Ter.de GmbH», Landschaftsarchitekten aus Karlsruhe und Raimund Wichte, Verkehrsplaner aus Rheinstetten. Nach Abschluss der wohl zweistelligen Millionen-Investitionen wird Baden-Baden in wenigen Jahren gleich nach dem unschönen Autobahnzubringer bei der Fahrt in die Stadt hinein ein modernes und zukunftsweisendes Gesicht zeigen mit modernen Arbeitsplätzen in der kreativen Welt der Informationstechnologie.

Zwei goodnews4-VIDEO-Interviews mit Oberbürgermeisterin Margret Mergen und dem Ersten Bürgermeister Alexander Uhlig sendet goodnews4.de in der Ausgabe von morgen. Die Wettbewerbsarbeiten sind seit gestern bis 23. Januar, montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr im Rathaus, Marktplatz 2, Foyer 5. Stock, öffentlich ausgestellt.

Erklärung aus dem Rathaus Baden-Baden:

In Baden-Baden besteht ein großer Bedarf an geeigneten Dienstleistungsflächen, so auch für Versicherungen und Banken. Der Bereich um den Ebertplatz mit dem Autohaus Gerstenmaier und dem Gewerbestandort an der Aumattstraße ist eine Potentialfläche für hochwertige Dienstleistungen in repräsentativer Lage am Stadteingang. Für diese anspruchsvolle Planungsaufgabe wurde von der Stadt ein kooperativer städtebaulicher Realisierungs- und Ideenwettbewerb mit sechs ausgesuchten und interdisziplinär besetzten Planungsbüros ausgeschrieben. Von den Teilnehmern sollte kritisch geprüft werden, unter welchen Bedingungen der Standort im entwickelt werden kann. Ziel des Wettbewerbs war es, städtebauliche Planungen von hoher Qualität zu erlangen, die der weiteren Entwicklung und der Bauleitplanung zugrunde liegen sollen.

Unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff aus Mannheim tagte das Preisgericht am 12. Januar. Es setzte sich aus Vertretern der Politik, der Verwaltung sowie externen Fachleuten zusammen. Die Preisträger des Architektenwettbewerbs stehen fest: Klarer Wettbewerbssieger ist das Büro «Richter Architects et associés» aus Straßburg mit «Agence.Ter.de GmbH», Landschaftsarchitekten aus Karlsruhe und Dipl.-Ing. Raimund Wichte, Verkehrsplaner aus Rheinstetten. Im Rahmen eines Pressegesprächs lobte Oberbürgermeisterin Frau Mergen zum Wettbewerbsergebnis: «Ich bin begeistert über die hohe Qualität des Siegerentwurfs. Es zeugt von der Geschlossenheit des Preisgerichts, dass die Entscheidungen für die Preisträger alle einstimmig getroffen wurden. Das Ergebnis ist eine hervorragende Grundlage für die Entwicklung eines hoch attraktiven Dienstleistungsstandorts im Bereich der Aumattstraße und damit ein Beitrag zur Wirtschaftsförderung in unserer Stadt.» Erster Bürgermeister Alexander Uhlig betonte: «Es war für diese herausragende Stadtentwicklungsmaßnahme in der Tat wichtig, einen Architektenwettbewerb durchzuführen. Durch die gewählte Form des kooperativen Verfahrens war es möglich, den Teilnehmern Hinweise für die Weiterentwicklung ihrer Entwürfe zu geben. Das qualitativ hohe Niveau hat das Preisgericht ausdrücklich gewürdigt.»

Zum ersten Preisträger führte Uhlig aus: «Es freut mich persönlich, wie engagiert sich das Siegerbüro aus dem benachbarten Elsass mit der Bestandsituation auseinandersetzte und daraus die richtigen Ableitungen für die neue Bebauungstruktur fand. Neben einem sehr guten Entwurf hat das Rathaus einen Planungspartner gefunden, der die Stadt bei dem Bemühen unterstützt, die städtebauliche Qualität trotz möglicher Änderungen, die sich aus konkreten Nutzeranforderungen ergeben könnten, beizubehalten. Darüber hinaus wird dieser Entwicklungsprozess vom Gestaltungsbeirat kritisch begleitet.» Auf Grundlage des städtebaulichen Plans für den Bereich Aumattstraße soll in den nächsten Monaten das Planungsrecht geschaffen werden, sodass bereits 2019 mit den ersten Hochbaumaßnahmen begonnen werden könnte.

In einem Ausstellungsrundgang erläuterte Gregor Bäumle vom wettbewerbsbetreuenden Büro Bäumle Architekten/Stadtplaner aus Darmstadt den Siegerentwurf: «Das städtebauliche Konzept überzeugt durch eine Klarheit einerseits und differenzierter Höhenentwicklung und Körnigkeit andererseits. Es ist robust genug, um verschiedene architektonische Ansätze und Nutzungen tragen zu können. Das Wechselspiel zwischen neuer und bestehender Bebauung sowie die pointierte Setzung von Gebäudeüberhöhungen stellt eine überzeugende Lösung dar.» Bäumle weiter: «Das Freiraumkonzept besticht durch die großzügige und angemessene Einbindung der Oosaue. Die Gliederung in unterschiedliche Landschaftstypologien und deren qualitätsvolle Ausgestaltung ist sehr gut vorstellbar. Im Bereich des Dienstleistungsbereichs Aumattstraße sollte ein Fußweg ergänzt werden, was aber problemlos möglich scheint.» Insgesamt stelle diese Arbeit, so Bäumle abschließend, einen wertvollen und hochsensiblen Beitrag für die zukünftige Entwicklung der Stadt an dieser Stelle dar und verbinde Landschaftsraum und Städtebau in überzeugender Weise.

Zwei dritte Preise wurden an die Bewerbergemeinschaften «Lauber Zottmann Blank Architekten Gmbh» mit «Valentin + Valentin Landschaftsarchitekten und Stadtplaner», beide aus München, und dem «Verkehrsplanungsbüro Michael Angelsberger» aus Rosenheim vergeben. Den weiteren dritten Preis erhielt das Team «Bächlemeid Architekten Stadtplaner» aus Konstanz mit «Lohrer.Hochrein. Landschaftsarchitekten.Stadtplaner Gmbh», München und «Biechele infra consult», Verkehrsplaner aus Freiburg.Das Preisgericht hat der Stadt einstimmig empfohlen den ersten Preisträger mit dem städtebaulichen Rahmenplan und der Freiflächenplanung für die Oosaue zu beauftragen. Dass kein zweiter Preis vergeben wurde, dokumentiert die besondere Qualität dieses Entwurfs. Bei der eher langfristig angelegten Entwicklung der Ideenteile, dem Grundstück an der B 500 sowie dem Grundstück des Autohauses Gerstenmaier, können die Ideen aller Preisträger mit eingebracht werden.

PDF Präsentationsplan Siegerentwurf «Richter Architects et associés» aus Straßburg


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