Jubiläumsmedaille der Deutsch-Russischen Kulturgesellschaft Baden-Baden

Flammendes Statement von Valery Gergiev für deutsch-russische Kultur - "Die Kultur ist nicht zu beeinflussen durch politische Kräfte" - Im goodnews4-Interview: "There is no way anyone can stop it"

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goodnews4-VIDEO-Interviews von Nadja Milke mit Valery Gergiev und René Lohs

Baden-Baden, 11.07.15, 00:00 Uhr, Bericht: Christian Frietsch Bemerkenswert ist nicht nur die Ehrung allein, die der russische Star-Dirigent gestern im Festspielhaus Baden-Baden erfuhr, sondern vor allem der Zeitpunkt. Ausgerechnet zum 200. Geburtstag der interkulturellen Beziehungen zwischen Baden-Baden und Russland erinnern die offiziellen Beziehungen von Deutschland und Russland an die unseligen Zeiten des Kalten Krieges. Die Russen sind in den Krieg in der Ukraine verwickelt und die NATO übt nahe der russischen Grenze.

Am Rande der Feierlichkeiten zur Verleihung der Jubiläumsmedaille durch die Deutsch-Russische Kulturgesellschaft, ließ sich Valery Gergiev von der gegenwärtigen politischen Krise nicht entmutigen und gab im goodnews4-VIDEO-Interview ein flammendes Statement zu den deutsch-russischen Kulturbeziehungen ab: «There is no way anyone can stop it.» Er denke nicht, dass die Konflikte auf die kulturellen Beziehungen Einfluss nehmen. Die Kultur sei nicht zu beeinflussen durch politische Kräfte. Die Menschen in beiden Ländern seien sehr neugierig und die Menschen wollten lernen, ihre Augen und ihre Ohren öffnen für alles, was neu und schön sei.

«Viele Jahrhunderte waren die Russen zutiefst interessiert an der deutschen Kunst, an der deutschen Literatur, an den deutschen Dichtern und natürlich an der deutschen Musik», sagte Valerie Gergiev. Dies gelte auch für «das deutsche Interesse an der russischen Literatur, den russischen Dichtern, den russischen Malenr, den russischen Musikern und Komponisten.» Dies habe vor 200 Jahren, am Anfang des 19.Jahrhunderts, begonnen und sei in relativ kurzer Zeit zu einer «gigantischen Tradition» geworden. Der begnadete russische Dirigent führt vor Augen, dass Russland allein schon wegen seiner großen Kultur zu den bedeutenden europäischen Nationen gehört. Die deutschen, russischen, italienischen und französischen Einflüsse seien es, die die «wesentliche Substanz der klassischen Musik der Welt» ausmachten. Da gebe es niemanden, der dies aufhalten könne: «There is no way anyone can stop it, there is no way anyone can change it.»

Und Valery Gergiev lässt sich ohne zu zögern in die Reihe jener großen Männer und Frauen einreihen, die dafür stehen, diese große Kultur- und Musikgeschichte über alle tiefen Krisen und schrecklichen Kriege bewahrt zu haben.

Und Baden-Baden? «It is one of my favorite venues all over the world and it is bringing always some kind of special energy when I am here.» Und in 1998 «I was lucky to open this Festspielhaus with the World Orchestra for Peace».

Von den vielen, wohl immer berechtigten Ehrungen, die Baden-Baden in den letzten Jahren erlebte, war diese Initiative der Deutsch-Russischen Kulturgesellschaft e.V. die symbolisch wertvollste, weil sie den gestrigen Politikern und Kriegstreibern zu Recht deren Grenzen aufzeigt. Im goodnews4-VIDEO-Interview sagte René Lohs, Beiratsvorsitzender der Deutsch-Russischen Kulturgesellschaft zur Verleihung der Jubiläumsmedaille an Valery Gergiev, Dirigent, Intendant des Mariinsky-Theaters St. Petersburg und Freund Baden-Badens: «Wir ehren ihn, weil er einen enormen Beitrag geleistet hat, den Kulturstandort Baden-Baden mit dem Festspielhaus weltweit bekannt zu machen. Wir fördern die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland und die werden wir immer fördern, egal was sich im Umfeld gerade politisch bewegt. Wir sind der Auffassung, dass über alle politischen Differenzen, die man vielleicht haben kann, die Verbindung über die Kultur zwischen den Völkern bestehen bleiben muss.» PDF Laudatio von René Lohs auf Valery Gergiev

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