Aus dem Rathaus Sinzheim

Interkulturelle Wochen auch in Sinzheim - Arabisch kochen, Trommelworkshop und Erzählstunde

Interkulturelle Wochen auch in Sinzheim - Arabisch kochen, Trommelworkshop und Erzählstunde
Michaele Schossier, Integrationsbeauftragte der Gemeinde Sinzheim. Foto: Gemeinde Sinzheim

Sinzheim, 24.09.2018, Bericht: ahu Deutschlandweit finden bis zum 6. Oktober die Interkulturelle Wochen 2018 statt. An 500 Orten können bei über 5 000 Veranstaltungen Menschen aus verschiedensten Ländern und Lebensräumen zusammenkommen um sich kennenzulernen und die Kulturen und Lebensarten der anderen kennenzulernen.

In Sinzheim finden in der kommenden Woche, am 24., 25., 26. und 28. September entsprechende Veranstaltungen statt. Federführend dafür verantwortlich ist Michaele Schossier, die Integrationsbeauftragte der Gemeinde Sinzheim, die seit Anfang des Jahres die Halbtagsstellte voll und ganz ausfüllt. In einem Pressegespräch gab sie zusammen mit Bürgermeister Erik Ernst einen umfassenden Einblick in ihr breitgefächertes Aufgabenfeld. Die Diplombibliothekarin hat sich ihr Leben lang weitergebildet und war, bevor sie die Sinzheimer Stelle antrat, zweieinhalb Jahre beim Landratsamt in der Stabstelle Integration tätig. Beste Voraussetzungen für ihre Arbeit in der Stabsgemeinde, denn auch im Bereich Coaching hatte sie sich qualifiziert.

Während sich die Ordnungsamtsmitarbeiterinnen Jutta Löffler Daniela Ams innerhalb der Thematik «Flüchtlinge» vor allem um die Unterbringung bemühen, ist es die Aufgabe von Michaele Schossier, den Zugewanderten den Weg zu ebnen, sich zu integrieren. «Das ist ein sehr, sehr langer Prozess, der viel Atem braucht», ist sie überzeugt. Doch in den knapp neun Monaten, seit sie in Sinzheim wirkt, hat sie schon einiges erreicht. Vor allem auch deshalb, da ihre Arbeit auf vorbereiteten Boden fiel.

Zuerst galt es jedoch, für die verschiedensten Aktivitäten, Angebote, Arbeits- und Helferkreise sowie Beratungsmöglichkeiten eine zentrale Anlaufstelle zu schaffen und die vorhandenen Netzwerke auszubauen. Mit an vorderster Stelle stand die Koordination der Ehrenamtsarbeit. Dazu zählte die Zusammenarbeit mit dem «Arbeitskreis Integration Sinzheim», früher: «Flüchtlingshilfe», und die Koordination der Ehrenamtlichen, die sich situativ einbringen oder sich für die Hausaufgabenbetreuung, als «Paten» oder für andere Aufgaben zu Verfügung stellen.

Wie überall setzten vor einigen Monaten auch in Sinzheim erste «Ermüdungserscheinungen» unter den Helfern ein, deshalb galt es, weitere Ehrenamtliche zu gewinnen. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger für die Zugewanderten wird Anfang Oktober bei einem kleinen «Dankefest» für geladene Ehrenamtliche gewürdigt.

Welche Aktivitäten und Angebote bestehen, bei denen sich Einheimische und Zugewanderte Menschen treffen können und sich kennenlernen? Seit Anfang Februar ist jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr das «Café International» im Begegnungszentrum St. Vinzenz geöffnet. Im März fand die Ausstellung «Sprechende Bilder» mit Filmvorführung am Rathaus statt. Beim Frühjahrsmarkt gab es im Café International ein Arabisches Buffet. Ein Trommelworkshop für Frauen und ein anschließender achtwöchiger Trommelkurs unter Anleitung einer Musiktherapeutin wurde durch den Arbeitskreis Integration finanziert. Ebenso finanzierte der Arbeitskreis schon mehrere Schwimmkurse für Frauen und Kinder. Initiiert wurde ein Gesprächskreis «Deutsch für Zugewanderte».

Doch was nützen die ganzen Aktivitäten, wenn es niemand erfährt? Deshalb wird auf der Homepage der Gemeinde, über die örtliche Presse und im Nachrichtenblatt über die aktuellen Aktionen oder Veranstaltungen informiert.

«Natürlich ist der Schlüssel zur Integration der zugewanderten Bürger die Verständigung in deutscher Sprache», erläuterte Michaele Schossier. «Doch dies lernen unsere Neubürger am besten im Gespräch mit deutschen Bürgern&aquo;, Deshalb knüpft sie Verbindung zu örtlichen Vereinen, zu Schulen und Kindergärten, dem örtlichen Bildungsträger, bfw, und macht Erfahrungsaustausch mit anderen Integrationsbeauftragten.

Die Interkulturelle Woche in Sinzheim beginnt am Montag, 24. September mit Arabisch kochen von 17.30 bis 19.30 Uhr. Einen Tag später findet von 18.00 bis 20.00 Uhr ein Trommelworkshop für Männer statt und am Mittwoch, 26. September von 18.00 bis 19.30 ein Trommelworkshop für Frauen. Zu diesen drei Veranstaltungen ist jeder herzlich im Begegnungszentrum St. Vinzenz willkommen. Höhepunkt der Interkulturelle Woche ist eine hochinteressante Erzählstunde für Jung und Alt mit der Autorin Mehrnousch Zaeri-Esfahani um 17.00 Uhr im Bürgersaal des Rathauses. Die Autorin kam 1986 mit ihrer Familie als junges Mädchen nach Deutschland. Mit ihren schier unglaublichen Erlebnissen fesselt sie jeden Besucher.


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