Volleyball-Bundesliga

Bühler Volleyballer am Samstag in Berlin vor großer Aufgabe - Bisons treffen auf den Meister

Bühler Volleyballer am Samstag in Berlin vor großer Aufgabe - Bisons treffen auf den Meister
In Berlin nochmals groß aufspielen: Die Bisons um Kapitän Masahiro werden alles geben. Foto: Lucas Martin Photography

Baden-Baden, 23.03.2018, Bericht: Bisons «Ich bin ein Bühler», brüllt das Bison trotzig dem Vorjahresmeister entgegen − sozusagen als badische Variante des Kennedy-Zitats. Ganz klar, in Berlin wird man sich auf keinen Fall kampflos ergeben. Auch wenn die Kräfteverhältnisse gegen die Volleyball Bisons Bühl zu sprechen scheinen, die Spieler um Trainer Ruben Wolochin wollen dem Champions League-Teilnehmer Paroli bieten.

Seit gut 14 Tagen werden in der Liga die Rechenschieber bemüht: was wäre, wenn Haching oder Herrsching, wenn Düren, vielleicht könnten die Lüneburger oder die Bisons… Fakt ist, dass es schon lange kein so kompaktes Mittelfeld in der Männer-Bundesliga gegeben hat wie in dieser Saison. Die Auswirkungen dieser positiven Entwicklung haben die Bisons zu spüren bekommen. Wegen zwei verlorener Tiebreak-Spiele gegen Düren und Lüneburg Ende Februar und Anfang März rutschten die Badener von einem guten Platz sechs auf Platz acht ab.

Nun ist Platz acht keineswegs schlecht, bemüht sich Manohar Faupel, das Weltbild wieder zurecht zu rücken. «Wir hatten vor der Saison sehr kritische Stimmen, ob wir nicht eine zu junge und unerfahrene Erstliga-Mannschaft zusammenstellen. Und ich habe mich sehr geärgert, als mir ein Fan gesagt hat, dass wir damit absteigen. Wir wollten ein junges Team, mit allen Chancen und auch harten Erfahrungen, wir wollten einen Platz in den Playoffs. Und wir waren nie in der Abstiegszone, haben sensationell gegen Herrsching, gegen Frankfurt, gegen Haching gespielt, schon früh den Playoffs-Platz sicher gemacht, und auch noch das Pokalfinale gespielt. Also, was ist daran schlecht?» fragt Faupel provokativ. Er gesteht aber auch, dass die Mannschaft sich am meisten geärgert hat, die Chancen gegen Düren und Lüneburg nicht genutzt zu haben. «Natürlich sind wir enttäuscht und können den Frust der Fans nachvollziehen.» Aber Laufen lerne man auch nur durch hinfallen, führt der Bisons-Geschäftsführer weiter aus, und die Erfolge gegen sehr gute Teams hätten die Erwartungen bei allen nach oben verschoben.

Wichtig sei es aber, dass die Mannschaft nach dem Marathon − seit Jahreswechsel gab es nicht ein freies Wochenende bis nach dem Spiel in Herrsching vor 10 Tagen − wieder etwas verschnaufen konnte. Diverse körperliche Belastungserscheinungen konnten behandelt werden und der Kopf ist wieder frei. Nach 14 Tagen ohne Spiel sei das Team wieder hungrig und heiß, gibt sich Team-Manager David Molnar kämpferisch. «Wir denken nicht so viel über wenn-dann nach, jeder will in Berlin sein Bestes geben. Ob wir danach Platz acht oder Platz sieben sind, das sehen wir, wenn der Spieltag vorbei ist.»

Auch Wolochin lässt keinen Zweifel daran, dass man in Berlin Vollgas geben will. «Die Hauptrunde ist erst nach dem Samstag vorbei und wir wollen ein gutes Spiel abliefern.» Auf die Frage, ob man noch etwas Glück gebrauchen könne, antwortet Wolochin: «Auf Glück können wir nicht bauen. Wir brauchen mentale Stärke auf dem Feld, Mut im Aufschlag und im Angriff und mannschaftliche Geschlossenheit.» Aber natürlich profitiere das Team davon, dass Berlin heute Abend gegen Friedrichshafen in der Champions League antreten muss und auch erst morgen in Berlin zurück sei. Dass die Berliner dann nächste Woche gleich wieder ranmüssen, der Fokus damit auf die Champions League liegt, vielleicht ist das jene Prise glücklicher Umstände, die den Bisons die Tür für ein starkes Spiel öffnet. Spielbeginn am Samstag ist 19:00 Uhr.


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