Baden-Baden, 24.04.2018, 00:00 Uhr, Bericht: Christian Frietsch Viel bemüht ist die Geschichte zwischen Baden-Baden und Russland. Schon seit einigen Monaten bekannt und gestern im Detail in Hamburg vorgestellt, dass nun ein weiteres Kapitel dieser Geschichte geschrieben wird. Diesmal sind es nicht die russischen Aristokraten oder Dichter, sondern eine ganze Riege von Kommentatoren, die während der Fußball-WM vom 14. Juni bis 15. Juli Fußball-Geschichte begleiten wollen, wenn Jogi Löw mit dem National-Team vielleicht den Weltmeistertitel verteidigen wird.

Im täglichen Wechsel werden ARD und ZDF aus Baden-Baden die 64 Spiele aus Moskau, aber auch aus Jekatarienburg und zehn weiteren Städten aus Wladimir Putins Russischer Föderation begleiten. Bereits beim WM-Test Confed-Cup im letzten Jahr hatte die Generalprobe für das öffentlich-rechtliche Konzept geklappt.

Das von den Bürgern mit den Rundfunkbeiträgen finanzierte, konzertierte Projekt hat aber auch seine Grenzen der Gemeinsamkeit der beiden öffentlich-rechtlichen Systeme. Beide gehen mit eigenen Mannschaften und eigenen Programmen On Air. Eine kleine Reporter-Truppe wird in Russland aber auch auf dem Rasen sein. Dazu gehören Béla Réthy für das ZDF oder Tom Bartels und Gerhard Delling für die ARD.

Öfter gesehen war Oliver Kahn zu früheren Zeiten in der Baden-Badener Kneipenszene, vielleicht wird er seinen Tandem-Partner Oliver Welke in die Geheimnisse des Baden-Badener Nachtlebens einführen. Kurzfristig ist dem ZDF sein Kommentator Sebastian Kehl abhandengekommen, der wieder bei Borussia Dortmund anheuerte. Moderator Jochen Breyer steht im Moment noch ohne Partner für das russische Baden-Baden da. An einer Vielzahl von kommentierenden Sportredakteuren und Ex-Fußballern fehlt es aber nicht. Dazu gehören auch die ehemaligen Trainer Hannes Wolf und Stefan Kuntz, aber auch der Schweizer Schiedsrichtexperte Urs Meier der Ex-St.-Pauli-Trainer Holger Stanislawski und die bekannten ARD-Gesichter Alexander Bommes und Matthias Opdenhövel. Der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger wird aus Stuttgart anreisen für die russischen Fußballwochen in Baden-Baden. Auch Philipp Lahm, WM-Kapitän von 2014, wird antreten. Er wird vom Tegernsee aus mit dem Format «Weltmeister im Gespräch» nach Baden-Baden eingespielt.

Es bleibt abzuwarten, ob es in Baden-Baden in diesem Sommer genauso aufregend wird wie 2006, als Baden-Baden schon einmal zur WM-Stadt wurde mit den Stars der englischen Nationalmannschaft, die auf der Bühlerhöhe ihr WM-Quartier bezogen und deren Frauen vom Brenners Park-Hotel aus die Shopping- und Nightlife-Angebote Baden-Badens genossen und für einigen Trubel sorgten.

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