Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Zum schweren Unfall bei Baden-Baden“ – „Das Heimtückische an dem winzigen Streckenabschnitt der BAB 5 von ca. 500 m vor und 500 m nach der Ausfahrt Rastatt-Süd“

Baden-Baden, 01.08.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Oliver Haungs Stellung zu dem goodnews4-Bericht Schwerer Unfall bei Baden-Baden – Eine Tote und sechs Verletzte – A5 heute Morgen voll gesperrt.

Anlässlich des schweren Unfalls auf der BAB 5 an der Anschlussstelle Rastatt-Süd am Samstagnacht, von dessen Stau und Ausleitung ich selbst betroffen war, stelle ich mir die Frage, warum man die einstmals gerade an dieser Teilstrecke befindliche und sinnvolle Tempobeschränkung «80 km/h (StVO-Verkehrszeichen 274-80) bei Nässe (Verkehrsschild VZ 1053-35)» deinstalliert hat. Ich möchte hier nicht missverstanden werden, dies ist keine Spekulation zu obigem Unfall. Polizei, Staatsanwaltschaft und Unfallsachverständiger werden den Unfallhergang klären. Vielmehr möchte ich meine Worte, losgelöst vom o.g. Unfall, als eine objektive und nüchterne Betrachtung der dortigen Gefahrenlage für Autobahnbenutzer wissen und als Plädoyer für die Reinstallation der früheren Regelung einer Geschwindigkeitsbegrenzung bei Nässe. Allerdings muss einer solchen Maßnahme Nachdruck verliehen werden mit Tempokontrollen, die ich in den Jahrzehnten häufiger Nutzung des dortigen Streckenabschnitts niemals feststellen konnte. Besonders unangenehm fielen mir damals sehr viele LKW-Fahrer auf, die trotz Tempolimit 80 bei Regen mit unverminderten 95 km/h weiterfuhren, mit viel zu kurzem Sicherheitsabstand Vorausfahrende bedrängten und zu allem Überfluss mit Lichthupe und Hochdruckfanfare nötigten das Tempolimit zu missachten.

 

Das Heimtückische und Verhängnisvolle an dem winzigen Streckenabschnitt der BAB 5 von ca. 500 m vor und 500 m nach der Ausfahrt Rastatt-Süd in nördlicher Fahrtrichtung ist, dass dort mehrere gefährliche Einflüsse an einem Punkt und Augenblick zusammenkommen können. Zuerst sei hier die besondere Topographie und der Verlauf der Autobahn an dieser Stelle genannt, denn sie macht da nicht nur mit einer Biegung einen Linksschwenk, sondern dieser führt auch noch im selben Moment über eine Kuppe, die in ihrem Scheitelpunkt und kurz danach die Auftriebskräfte des Fahrzeugs fördert. Verschlimmernd ist, dass die Strecke nicht weit einsehbar ist, was jedoch bei vielen Autofahrern bemerkenswerterweise nicht zu einer Geschwindigkeitsreduktion führt. Der zweite Einfluss ist die Geschwindigkeit, die zusätzlich für Auftrieb sorgt. Kommt dann noch ein Starkregenschauer hinzu, schwimmt der Autoreifen auch mit noch so gutem Profil noch schneller auf, was das Schleuderrisiko erhöht oder durch die Unlenkbarkeit einen Geradeaus-Abflug ins Seitenaus bedingt. Als dritter Faktor reiht sich noch eine Autobahnanschlussstelle hinzu mit der Option von plötzlich auftauchenden von unten nach oben auf die Autobahn auffahrender Autos. Dunkelheit und Müdigkeit von Fahrzeugführern tun in solchen Grenzsituationen ein Übriges für einen schlimmen Ausgang brenzliger Situationen. Deshalb finde ich es notwendig die dortige Verkehrssituation kritisch zu beleuchten und eine Veränderung herbeizuführen.

Oliver Haungs
Muggensturm


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