Hochwasser

Dramatische Rettungsaktion in Steinmauern - «Fahrzeug mit vier Insassen von Fahrbahn gespült und untergegangen» - Rettungsboot kenterte

Dramatische Rettungsaktion in Steinmauern - «Fahrzeug mit vier Insassen von Fahrbahn gespült und untergegangen» - Rettungsboot kenterte

Bericht: Christian Frietsch

Baden-Baden, 03.06.13, 19:30 Uhr Die Badener-Badener Oos spielte nur mit den Muskeln. Nach den Hochwasser-Katastrophen von 1998 und 2001 blieb Baden-Baden diesmal aber von spürbareren Folgen verschont. Im Landkreis Rastatt gab es viele kräftezehrende Einsätze von Polizei, Feuerwehr, THW und DLRG, um insbesondere in südlichen Landkreis Überschwemmungen und Erdrutschen Herr zu werden. Am Sonntagmorgen kam es in Rastatt-Steinmauern um ein Haar zu einer Tragödie. Feuerwehren aus Steinmauern, Plittersdorf und Rastatt mit sechs Fahrzeugen, einem Boot und 40 Einsatzkräften waren an der Rettung von vier offenbar etwas sorglosen Nachtschwärmern beteiligt. Auch die Wasserschutzpolizei Karlsruhe war in Höhe des Unglücksorts zum Rhein geeilt. Der Reihe nach. Eine Anruferin hatte der Polizei am Sonntagmorgen um 4.17 Uhr von Hilfeschreien an der Hochwassergrenze in Richtung Kieswerk auf der Steinmauerer Rheinstraße berichtet.

Zum später rekonstruierten Hergang der Ereignisse heißt es seitens der Polizeidirektion Rastatt Baden-Baden, «dass eine 29-jährige Pkw-Fahrerin mit ihrem Peugeot 206 CC, in Richtung Kieswerk fuhr, obwohl die Fahrbahn überflutet» gewesen sei. «Aufgrund der Strömung wurde der Pkw, nach einer kurzen Fahrtstrecke von zirka 50 bis 70 Metern nach der Wassergrenze, von der Straße gespült» und sei untergegangen. Im weiteren Verlauf habe sich das Fahrzeug in den rechts neben der Fahrbahn stehenden Bäumen verfangen und sei hängen geblieben. Wohl nur deshalb konnten sich die vier Fahrzeuginsassen aus dem Auto befreien, auf das Dach des Fahrzeuges retten und an den Bäumen festhalten. Zu einer dramatischen Situation kam es während der Rettung der Verunglückten. Im Scheinwerferlicht des über der Unglückstelle stehenden Hubschraubers kenterte das Rettungsboot der DLRG. Nach Angaben der Polizei konnte sich keiner der 10 Bootsinsassen im Boot halten. Zum Kentern des Rettungsbootes kam es offenbar während der Rettung der Verunglückten durch die Feuerwehr Steinmauern und deren Aufnahme an Bord. Erst durch den Einsatz weiterer Einsatzkräfte konnten schließlich alle Retter und die zum zweiten Mal verunglückten gerettet werden. Quelle Malheur! Doch allen soll es nach Angaben der Polizei gut gehen − den Verunglückten, den Rettern und den geretteten Rettern. Und nun wird es Zeit für den Sommer!