
goodnews4-Interview zur Baden-Badener Synagogenfrage mit Alfred Grosser
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Baden-Baden, 24.02.2018 Im goodnews4-O-TON-Interview gab auch Alfred Grosser seine Einschätzung zur Diskussion um die geplante neue Synagoge in Baden-Baden ab. Der große Franzose hat sich nie für eine Seite vereinnahmen lassen und gilt, wie er selbst berichtet, bei vielen Juden als Antisemit, obwohl er 1933 mit seinen jüdischen Eltern aus Deutschland fliehen musste. Unkonventionell richtet er an die Oberbürgermeisterin und die sonstigen Verantwortlichen der Stadt Baden-Baden zwei Fragen und seine eigene Antwort: «Kann die Stadt wirklich nicht helfen? Kann die Stadt nicht beistehen, wenn neu gebaut wird? Ich glaube, heute würde die Stadt beistehen, wenn eine Mosche gebaut würde.»
Alfred Grosser, geboren 1925 in Frankfurt am Main, ist seit 1937 französischer Staatsbürger. Er ist emeritierter Professor für Politikwissenschaft am Institut d'Etudes Politiques in Paris und Journalist, außerdem Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, Träger des großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland, der Wilhelm-Leuschner-Medaille 2004, des Goldenen Coeur de l´Europe 2016, sowie vieler anderer Auszeichnungen und Preise. Er ist Autor zahlreicher Publikationen und versteht sich dabei als «Mittler zwischen Franzosen und Deutschen, Ungläubigen und Gläubigen, Europäern und Menschen anderer Kulturen».