Verkehrsunfallbilanz

15 Prozent mehr Tote im Straßenverkehr – „Jeder vierte Verkehrstote ein Motorradfahrer und jeder zweite Schwerverletzte nutzte Rad oder ein Motorrad“

15 Prozent mehr Tote im Straßenverkehr – „Jeder vierte Verkehrstote ein Motorradfahrer und jeder zweite Schwerverletzte nutzte Rad oder ein Motorrad“
Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg

Bild Nadja Milke Bericht von Nadja Milke
10.08.2023, 00:00 Uhr



Stuttgart In der Verkehrsunfallbilanz des ersten Halbjahres 2023 berichtet das Innenministerium Baden-Württemberg über Licht und Schatten.

Während für die Zahl der Schwerverletzten ein historischer Tiefstand zu melden ist, gibt es bei der Anzahl der Getöteten einen Anstieg. Mit 37 Prozent ist die angepasste Geschwindigkeit die häufigste Ursache der Unfälle.

Bild Verkehrsunfallbilanz

Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg

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Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg

«Im ersten Halbjahr 2023 wurden insgesamt weniger Menschen auf den Straßen Baden-Württembergs verletzt als noch im ersten Halbjahr 2022. Das ist auf den historischen Tiefstand bei der Anzahl schwerverletzter Personen zurückzuführen. Leider ist die Anzahl der Verkehrstoten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 gestiegen. Das zeigt: Unser Ziel, die Vision Zero, also eine Mobilität ohne Verkehrstote und Schwerverletzte, erreichen wir nicht von heute auf morgen. Die tödlichen Verkehrsunfälle werden wir deshalb gezielt und mit langem Atem weiter bekämpfen», wird Innenminister Thomas Strobl anlässlich der Veröffentlichung der Statistik für das erste Halbjahr 2023 gestern in Stuttgart zitiert.

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Die Zahl der Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg um 6,7 Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr 2022 gab es 138.763 Verkehrsunfälle. Im ersten Halbjahr 2023 waren es 148.062. Bei diesen Unfällen verletzten sich 16.242 Personen leicht, ein Plus von 1,3 Prozent. 2.830 Personen verletzten sich schwer, 12,5 Prozent weniger als im Vorjahr. 165 Menschen mussten im Straßenverkehr ihr Leben lassen, ein Plus von 14,6 Prozent.

 

Besonders im Fokus der polizeilichen Arbeit für mehr Verkehrssicherheit stehe der Zweiradverkehr. Dort gestalte sich die Entwicklungen im ersten Halbjahr sehr unterschiedlich, bilanziert das Verkehrsministerium. Während es bei den Radunfällen deutliche Rückgänge bei den schwerverletzten und auch bei den getöteten Radfahrerinnen und Radfahrern gibt und auch die Zahl der schwerverletzten Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern stark gesunken ist, gibt es einen Anstieg bei den getöteten Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern. «Jeder vierte Verkehrstote war ein Motorradfahrer und jeder zweite Schwerverletzte nutzte ein Rad oder ein Motorrad. Dies belegt leider, dass wir mit unserer landesweiten Schwerpunktsetzung beim Zweiradverkehr auch in Zukunft richtigliegen. Klar ist, dass wir unsere Anstrengungen auch im zweiten Halbjahr 2023 mit aller Konsequenz fortsetzen werden», so Innenminister Thomas Strobl.

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Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg

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Die gesunkene Gesamtzahl der Schwerverletzten spiegelt sich auch in den Risikogruppen wider. So wurden im ersten Halbjahr 2023 weniger Kinder, junge Erwachsene und ältere Menschen schwer verletzt als im ersten Halbjahr 2022.

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Hauptunfallursachen für tödliche Verkehrsunfälle sind immer noch zu schnelles Fahren, gefolgt von mangelnder Verkehrstüchtigkeit, Vorfahrtsverletzungen und Ablenkung. «Unsere Maßnahmen zur Verkehrsüberwachung sind gezielt auf die Hauptunfallursachen für schwere und tödliche Verkehrsunfälle ausgerichtet. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass wir mittlerweile unter anderem zwölf Geschwindigkeitsmessanhänger im Einsatz haben. Damit erhöhen wir den Kontrolldruck weiter – nicht um Kasse zu machen, sondern um Leben zu retten. Bei unseren Präventionsmaßnahmen haben wir in erster Linie die Risikogruppen fest im Blick und wollen die Menschen auch im zweiten Halbjahr 2023 überzeugen, damit sich im Straßenverkehr möglichst viele richtig und rücksichtsvoll verhalten und am Ende des Tages jede und jeder gesund zu Hause ankommt», erläuterte Innenminister Thomas Strobl die Richtung für die nächsten Monate.




Nadja Milke ist Redakteurin bei goodnews4.de und Mitglied der Landespressekonferenz Baden-Württemberg. Sie wohnt in der Baden-Badener Innenstadt und kennt sich dort gut aus, aber selbstverständlich auch in den anderen Baden-Badener Stadt- und Ortsteilen. Über Post freut sie sich: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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