Aus dem Rathaus Baden-Baden

Afghanische Künstlerinnen in Baden-Baden – Zu Besuch bei der Ausstellung „Hope in Darkness“

Afghanische Künstlerinnen in Baden-Baden – Zu Besuch bei der Ausstellung „Hope in Darkness“
Iska Dürr und Vertreterinnen der Vereine „MAIDAN“ und „Hope in Darkness“. Foto: Svetlana Bojcetic/Stadt Baden-Baden

Baden-Baden, 29.09.2023, Bericht: Rathaus Im Rahmen der Interkulturellen Wochen fand im Alten Dampfbad die aufrüttelnde und berührende Ausstellung afghanischer Künstlerinnen statt.

Die Bilder beeindrucken durch ihre Aussagekraft, sie sprechen von Trauer, Wut, Verzweiflung, aber auch Hoffnung. Dabei war es ein sehr riskantes Unterfangen, die Bilder fertigzustellen und sie auf die Reise nach Deutschland zu schicken. In ihrer Eröffnungsrede unterstrich Iska Dürr, Fachbereichsleiterin Bildung und Soziales, den Mut der Künstlerinnen. Alle Anwesenden stimmten ihr zu, als sie feststellte, dass «der freie Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe für Frauen ein Menschenrecht ist». Arezo Ahmady, Vertreterin des Vereins «Hope in Darkness» und Mathematiklehrerin, sowie Khadija Husseini, Schülerin aus Rastatt, konnten aus eigener Erfahrung berichten, wie sehr afghanische Mädchen und Frauen unter dem Bildungs- und Berufsverbot leiden.

Dabei haben die Ausstellung zwei Männer möglich gemacht, Ahmad Hamid Wahidy, Sozialwissenschaftler aus Afghanistan, und Jiri Pohludka, Gärtnermeister aus Gernsbach. Der eine Flüchtling und der andere Leiter eines Projekts der Diakonie Rastatt für geflüchtete Väter, heute Freunde. Gemeinsam mit dem Verein «Hope in Darkness», gegründet von Frauenrechtsaktivistinnen und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, wurden Spenden gesammelt und Kontakte geknüpft, um die Ausstellung zu realisieren. Die Begleitbroschüre und Postkarten zur Ausstellung konnten dank einer Förderung von Terre des Hommes Deutschland gedruckt werden. Die Kuratorin der Ausstellung, Lisa Käufling, Kunsttherapeutin aus dem Murgtal, sorgt dafür, dass die Ausstellung nicht nur in Baden-Baden, sondern an vielen Orten zu sehen sein wird. Sie engagiert sich seit Langem für ein gewaltfreies Leben von Frauen und Mädchen hier und überall.

 

Bei der Eröffnung der Ausstellung kam es zu einer weiteren besonderen Begegnung. Der Vorstand des ukrainischen Vereins «MAIDAN» besuchte mit einigen Mitgliedern die Ausstellung. Nach einem Gespräch mit Arezo Ahmady und Hamid Wahidy stellte die Vorsitzende des Vereins Jaroslava Stemkovska, stellvertretende Direktorin des Kunstliceums Stadt Mikolaiv, offensichtlich aufgewühlt fest: «In den Bildern sehe ich auch unser Land, wir teilen das gleiche Schicksal von Gewalt und Krieg.» Die Vertreter beider Vereine möchten weiterhin in Kontakt bleiben.

Die ausgestellten Bilder werden im Anschluss weiterreisen, zunächst nach Saarbrücken und dann in weitere Städte. Immer mit dem Auftrag, auf das Schicksal afghanischer Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen und ein Zeichen zu setzen, dass sie nicht vergessen sind. Mehr Informationen zur Ausstellung und zum Verein «Hope in Darkness» sind unter hope-in-darkness.de zu finden.




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