Verärgerung über Zugverspätungen und Ausfälle

Bürgervereinigung Halberstung zur Stadtbahn in der Region – „Karlsruher Modell“ wird weltweit beachtet“

Sinzheim, 26.10.2018, Bericht: Bürgervereinigung Halberstung e.V. Seit jetzt 15 Jahren kann man in unserer Region die Vorzüge des «Karlsruher Stadtbahnsystems» nutzen. Leider haben die Nutzer zurzeit vermehrt mit Verspätungen oder gar kompletten Ausfällen von Zügen zu kämpfen.

Nachvollziehbare Gründe hierfür sind viele Baustellen im Stadtbereich von Karlsruhe sowie auch an den Bahnstrecken in der Region. Das größte Ärgernis stellen allerdings seit einiger Zeit die täglichen Totalausfälle von Zügen der S-Bahn dar, die daraus entspringen, dass man es bei der «AVG» versäumt hat, rechtzeitig eine ausreichende Zahl an Fahrpersonal zu rekrutieren. Dass man seit Monaten zu wenige Triebfahrzeugführer hat, ist somit ein hausgemachtes Problem.

Die Zugausfälle sind vor allem bei der «S7» nach Achern, die ohnehin nur stündlich verkehrt, ein großes Dilemma. Die Haltepunkte zwischen Baden-Oos und Bühl sind dann nämlich jeweils bis zu zwei Stunden nicht bedient. Man bedenke dabei, dass jede, zwischen Baden-Baden und Achern ausfallende Bahn, im Umkehrschluss dann ja auch nicht von Achern zurückkommt.

In Fällen von Personalengpässen wäre es seitens der «Lokführer-Disposition der AVG» (Albtal-Verkehrsgesellschaft) angebrachter und besser, einzelne Züge auf den Streckenabschnitten zu streichen, welche stündlich mehrmals bedient werden und nicht einfach die «S7» zu opfern und somit den Stadtbahnverkehr im südlich Bereich von Baden-Baden (Sinzheim und BAD- Rebland) gleich ins Chaos zu stürzen.

Die Fahrgäste aus unserem Bereich bezahlen schließlich die jedes Jahr ansteigenden Fahrpreise und bekommen dann aber nicht mal den Mindeststandard eines «S-Bahn-Verkehrs» geboten!

Wenn nach der neuesten Konzeption der Verkehrsplaner ab dem Jahr 2022 die «S7» nur noch bis Baden-Oos verkehren wird, ist das allseits so hoch gepriesene «Karlsruher Modell» mit der umsteigefreien Anbindung in die Karlsruher Innenstadt, für Sinzheim, das Rebland und die Städte Bühl und Achern, sowie die Bereiche oberhalb von Forbach zu Grabe getragen!

Die versprochenen Verbesserungen bei der Neukonzeption des Nahverkehrs können mangels fehlender Streckenkapazität derzeit nicht realisiert werden. Das Problem bleibt letztlich am «Rastatter Tunnel» hängen, dessen Fertigstellungszeitpunkt noch immer nicht absehbar ist

Auf die deshalb notwendigen Übergangslösungen darf man gespannt sein.

Wenn die neue Konzeption dann tatsächlich irgendwann ohne Hemmnisse funktionieren wird, bleiben die Nachteile für den südlich von Baden-Oos liegenden Bereich. Die positiv «verkauften» Änderungen bringen umständliche und zeitraubende Umsteigevorgänge mit sich. Besonders die weniger agilen, älteren oder behinderte Fahrgäste werden sich dann sehr schwer tun.

Die bisher berechtigt vollmundige KVV-Werbebotschaft: «Wir fahren Euch vom Wohnort direkt in die City» ist damit voll und ganz zur Makulatur geworden.

Die Gründe für die Fehlentwicklung liegen einzig und alleine darin, dass man der «AVG» ohne öffentliche Ausschreibung machen zu müssen, den Zuschlag für das dafür extra gekürzte, restliche S-Bahn Netz erteilen wollte und dies auch bereits getan hat.

Ausgestattet mit dieser Information, kann man die Transparenz bei «Öffentlichen Vergaben» durch die «Nahverkehrsgesellschaft-BW GmbH» (NV-BW), die im Namen unserer Landesregierung in Stuttgart für uns Bürger handelt, richtig einschätzen.

Bürgernähe kommt hin und wieder schon sehr sonderbar daher!


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