Kommentar

Desaster in Baden-Badener Schulpolitik – Fehlende Räume in Baden-Badener Schulen – „Lösung nicht einfach gemacht“ - Umzug Kinder- und Jugendbüro in Hermannstraße

Desaster in Baden-Badener Schulpolitik – Fehlende Räume in Baden-Badener Schulen – „Lösung nicht einfach gemacht“ - Umzug Kinder- und Jugendbüro in Hermannstraße
Das Kinder- und Jugendbüro muss seinen Standort neben der Jube in der Stephanienstraße verlassen. Foto: goodnews4-Archiv

Baden-Baden, 10.05.2019, Kommentar: Christian Frietsch Eine Meldung aus dem Baden-Badener Rathaus zeigt ein Desaster bei der Schulpolitik in Baden-Baden, die für die Bereitstellung der Schulgebäude verantwortlich ist.

Seit Jahren ziehen Schüler quer durch die Stadt, um in angemieteten Einrichtungen ihrem Schulunterricht nachzukommen. So etwa in die eigentlich völlig überforderte Turnerschaftshalle in der Innenstadt, wo Schüler bei zwei Turnstunden einen großen Teil mit Wegezeit und ausgiebigen Wartezeiten auf die Lehrer verplempern müssen. Die Auswirkungen der Planungsdefizite sind in der Auseinandersetzung im Kommunalwahlkampf noch nicht angekommen. Vielleicht auch deshalb, weil dies die Informationspolitik des Rathauses bisher nicht offenlegte. Die gestern in den Redaktionen eingetrudelte Meldung klingt wie ein Hilferuf, der zum Wahlkampf vielleicht gerade noch rechtzeitig gehört wird.

Die Mitteilung aus dem Baden-Badener Rathaus im Wortlaut:

Seit Monaten beschäftigt sich der städtische Fachbereich Bildung und Soziales mit der Thematik fehlender Räume in mehreren Schulen und Gebäuden. In der Vincenti-Grundschule werden über die Mittagszeit mehr als 50 Kinder in einem Raum betreut. Die Anmeldezahlen in der Ganztagsbetreuung steigen und die Stadt als Schulträger und Träger der Betreuung muss handeln. Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit, für das Gymnasium Hohenbaden, das derzeit noch mit zwei Klassen in der Vincenti-Grundschule ein Domizil gefunden hat, einen Ersatzort zu suchen.

Denn auch im Gymnasium Hohenbaden ist es zu eng, es fehlen etliche Räume. Insgesamt hat das Regierungspräsidium für das Hohenbaden einen Raumbedarf von 670 Quadratmetern festgestellt. Die Stadt hat deshalb eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die herausfinden sollte, welche Erweiterungsmöglichkeiten des Schulgebäudes bestehen.

Da im Innenstadtbereich mit dem Kinder- und Jugendbüro in der Stephanienstraße ein Gebäude zur Verfügung steht, das früher als Schule genutzt wurde, lag die Überlegung nahe, dem Gymnasium Hohenbaden dort als Interimslösung Ersatzräume anzubieten, bis die Erweiterung des Gymnasiums fertiggestellt ist.

Diese Interimslösung bedingt aber die Verlagerung des Kinder- und Jugendbüros mit seinem Verwaltungsbereich in die Hermannstraße. Die Jugendbegegnungsstätte mit der Leiterin Teresa Deusch bleibt in der Stephanienstraße. Ebenso können nach jetzigem Stand das Jugendforum einschließlich des Juba e.V. dort verbleiben. Auch der Seminarraum wird derzeit nicht für schulische Zwecke benötigt und hat weiterhin Bestand.

In die Hermannstraße umziehen wird der Aufgabenbereich Anmeldung und Verwaltung der Kinder-Erlebnis-Wochen, ebenso der Infodienst Kita. Beide Bereiche betreffen die Jugendarbeit nur indirekt. Der Leiter des Kinder- und Jugendbüros, Mitja Frank, der direkte Ansprechpartner für die Jugendlichen, wird auch umziehen. Allerdings behält er eine Anlaufstelle in den Räumlichkeiten der Jube.

Die Lösungsmöglichkeiten wurden bereits mit den Jugendlichen besprochen. Dabei haben die verantwortlichen Mitarbeiter der Stadt immer klar gemacht, dass Lösungen gefunden werden und kein Anliegen der Jugendlichen wegen des etwas weiteren Wegs untergehen wird.


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