Rührende Geschichte um kleinen weißen Hund

Die unglaubliche Rettung des kleinen Terriers „Andy vom Drachenstein“ - Eine wahre Weihnachtsgeschichte aus dem Landratsamt Rastatt

Die unglaubliche Rettung des kleinen Terriers „Andy vom Drachenstein“ - Eine wahre Weihnachtsgeschichte aus dem Landratsamt Rastatt
Parson Russel Terrier "Andy vom Dachsfelsen" und sein Retter. Foto: Landratsamt

Gaggenau, 19.12.2018, Bericht: Redaktion Es ist eine Geschichte, die zur sentimentalen Weihnachtszeit nicht besser ersonnen hätte werden können, aber das Landratsamt Rastatt versichert, dass sich die rührende Geschichte um den kleinen weißen Hund mit dem auch noch filmreifen Namen «Andy vom Dachsfelsen» tatsächlich zugetragen hat.

23 erlegte Wildschweine und 17 Rehe, die diese Weihnachten nicht mehr erleben sollten, seien das stolze Ergebnis einer vom Forstamt Rastatt im Staatswald auf Gemarkung Gaggenau-Bad Rotenfels vor wenigen Tagen erfolgreich durchgeführten Drückjagd, an der 50 Schützen sowie 15 Treiber und 25 Jagdhunde teilgenommen haben.

Um die die spektakulären Ereignisse um «Andy vom Drachenfelsen» auch verständlich zu machen, lieferte das Landratsamt eine Hintergrundbeschreibung für all jene, zu deren Passion das Jagen in heimischen Gefilden nicht gehört: «Bei einer Drückjagd sitzen die Schützen auf speziell für die Bewegungsjagd errichteten Ansitzeinrichtungen im Wald. Die Treiber bewegen sich langsam durch den Wald und versuchen, das Wild in Bewegung zu bringen und den Schützen langsam zuzutreiben. Sie werden dabei unterstützt durch speziell ausgebildete Jagdhunde.» Zu diesen mutmaßlich bei dieser Arbeit aufs höchste angespannten Vierbeinern an der Seite der jagenden Menschen gehörte eben auch «Andy vom Drachenstein». Andy hätte sich aber wohl nicht träumen lassen, wie gefährlich ein Einsatz als Jäger werden kann.

Ausgerechnet für ihn, «Andy vom Drachenstein» hatte das Schicksal bei diesem Halali nicht die Rolle des Helden parat. Im Gegenteil: die begleiteten Zweibeiner mussten alle Register ziehen, um dem kleinen Aristokraten das Leben zu retten. «Andy vom Dachsfelsen», sei während der Jagd am Festungssteinbruch bei der Verfolgung von Wild abgerutscht und konnte sich dabei nur noch auf einen Felsvorsprung retten, heißt es in der Berichterstattung des Landratsamtes. Von der kleinen Felsplatttform gab es für den Hund jedoch kein Vor und Zurück mehr, da die Felswand unter ihm 25 Meter steil in die Tiefe ragte und ihm auch nach oben steile Felsen den Rückweg versperrten. Das für seinen vierbeinigen Mitarbeiter zuständige Kreisforstamt und die Teilnehmer der Jagd hatten keine Möglichkeit, den gerade noch mutig jagenden, aber nun verängstigten und leidvoll bellenden Hund aus der Felswand zu befreien. So wurde die Rettungsleitstelle im Landratsamt alarmiert und um Hilfe gebeten.

Kurze Zeit später trafen Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Gaggenau / Abteilung Bad Rotenfels und auch Kletterer von der Bergwacht Baden-Baden am Unglücksort ein. Eine halben Stunde sollte das Rettungsmanöver dann dauern. Einem in den Steinbruch abgeseilten Mitarbeiter der Bergwacht gelang es dann «Andy vom Drachenstein» aus seiner misslichen Lage zu befreien und sicher aus der furchteinflößenden Felswand zu bergen.

Mit dem kühnen Manöver der Rettung lernte der ansonsten immer mutige Parson Russel Terrier eine andere Seite des stolzen Jagdhundelebens kennen. Und Andy war wohl auch klar, dass er sich auf die Zweibeiner von Feuerwehr und Bergwacht immer verlassen kann. Ob Frauchen und Herrchen Vanessa und Tim Messmer vor Weihnachten nochmal zur Jagd blasen, ist nicht bekannt. Doch anzunehmen ist, dass sich «Andy vom Drachensten» zunächst einmal in der friedlichen Weihnachtszeit vor dem Kamin räkelt und für keine Wurst auf dieser Welt nochmals tauschen würde mit diesem schrecklichen Felsvorsprung und dem schaurigen Blick in die Tiefe.


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