Gernsbach, 25.09.2019, Bericht: Rathaus Das Stadtarchiv Gernsbach hat fünf Gemälde des Gaggenauer Malers Franz Siegwart (1917–2005) erhalten.

Die Serie mit Motiven aus der Gernsbacher Altstadt entstand um 1947 nach der Rückkehr Siegwarts aus französischer Kriegsgefangenschaft. Die Bilder zeigen idyllisch anmutende, meist unbelebte Szenerien, bei denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.

Franz Siegwart kam als ältestes von neun Kindern in der Gaggenauer Glasersiedlung zur Welt und erlernte den Beruf des Schriftenmalers. Später arbeitete er als Siebdrucker. «Er hat sein Leben lang gemalt», sagt sein 20 Jahre jüngerer Bruder Friedhelm, der die Gemälde jetzt dem Stadtarchiv schenkte.

Jahrzehntelang war der Autodidakt mit der Staffelei unterwegs gewesen, um in seiner näheren Umgebung insbesondere Landschaften und Gebäudeensembles zu porträtieren. Seine zweite große künstlerische Liebe galt der Musik. Franz Siegwart war aktives Mitglied des Harmonika Spielrings Bad Rotenfels, dort zeitweise auch im Vorstand tätig und brachte in den Verein nicht zuletzt seine Talente bei der Bühnendekoration und der Gestaltung von Werbemitteln ein.

Die fünf dem Stadtarchiv geschenkten Bilder weisen unterschiedliche Formate auf und sind mit Öl auf Holz oder Karton gemalt. Leinwand war zu dieser Zeit für Siegwart nicht verfügbar. «Die Gemälde sind unabhängig von ihrer künstlerischen Qualität auch ein interessantes Zeitdokument der unmittelbaren Nachkriegsjahre», freut sich Stadtarchivar Wolfgang Froese über die gelungene Erwerbung. «Gaggenau war zerbombt, in Gernsbach gab es viele Ecken mit scheinbar heiler Welt», umreißt er diese imaginäre Fluchtbewegung.

Eines der Bilder, das die Ebersteingasse mit zwei Gänsen festhält, schmückt nun den Benutzerraum des Stadtarchivs.

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