Aus der Polizeidirektion Karlsruhe
Geschäftstüchtigkeit hat Grenzen - Polizei nahm Mitarbeiter von Schlüsseldienst wegen Wuchers fest
Karlsruhe, 30.10.2018, Bericht: Polizei Wegen des Verdachts des Wuchers wurde am Sonntag der Mitarbeiter eines Schlüsseldienstes vom Polizeirevier Karlsruhe-Oststadt vorläufig festgenommen. Die Beamten beschlagnahmten bei dem Mann knapp 7.000 Euro Bargeld.
Ein Anwohner der Degenfeldstraße in der Karlsruher Oststadt hatte den bisherigen Ermittlungen zufolge bereits am Feiertag des 3. Oktober, am Tag der Deutschen Einheit, gegen Mitternacht seinen Wohnungsschlüssel verloren. Er verständigte über eine im Internet angebotene 0800-Nummer einen in Essen ansässigen Schlüsseldienst. Nach rund einer dreiviertel Stunde erschien auch ein Mitarbeiter, der schriftlich mit dem Betroffenen im Vorfeld der Leistung eine Rechnungshöhe von 189 Euro vereinbarte.
Nach getaner 45-minütiger Arbeit verlangte der 27-jährige Handwerker plötzlich einen Betrag von 508 Euro. Angeblich, weil die Tür nicht nur zugezogen, sondern abgeschlossen gewesen sei und das Schloss getauscht werden musste. Der Betrag wäre darüber hinaus nur in bar zu entrichten. Mangels der vorhandenen Bargeldsumme einigte man sich auf den 28.10.2018 zur Geldübergabe.
Als der 27-Jährige am Sonntagvormittag erschien und ihm gegenüber äußerte, zur Klärung die Polizei hinzuzuziehen, reduzierte er den Forderungsbetrag von 508 auf 220 Euro. Die hinzugerufenen Polizisten nahmen den Verdächtigen vorläufig fest und schauten sich mit dessen Zustimmung außerdem das Mietfahrzeug genauer an, mit welchem er unterwegs war. Dabei stießen die Beamten auf 6.890 Bargeld sowie 21 Rechnungen, die alle zwischen dem 25. und 27.10.2018 datiert waren. Der Betrag wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe beschlagnahmt.
Der Verdächtige kam nach Durchführung der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß. Die weiteren Ermittlungen führt hierzu der Bezirksdienst des Polizeireviers Karlsruhe-Oststadt.
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