Aus dem Rathaus Baden-Baden

Geschichten von Flucht und Neubeginn 1945 bis heute – Begleitveranstaltungen im Baden-Badener Alten Dampfbad

Geschichten von Flucht und Neubeginn 1945 bis heute – Begleitveranstaltungen im Baden-Badener Alten Dampfbad
Die polnische Geigerin Ewa Gruszka-Dobrzyńska. Foto: PR

Baden-Baden, 14.05.2019, Bericht: Rathaus Am Sonntag, 19. Mai, gibt es um 16 und um 19 Uhr zu der Ausstellung «Kinder. Opfer zwischen den Grenzen» im Alten Dampfbad zwei Begleitveranstaltungen.

Die aktuelle Ausstellung «Kinder. Opfer zwischen den Grenzen.» von Gero Hellmuth im Alten Dampfbad bildet die Kulisse für eine erneute Aufführung der szenischen Lesung der Geschichten von Flucht und Neubeginn 1945 bis heute. Eine Anmeldung unter der Rufnummer 07221/93-2006 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ist erforderlich.

Baden-Badener mit Flucht- oder Migrationserfahrung haben in einer Schreibwerkstatt emotionale Schlüsselmomente in Worte gefasst. Die Schauspieler Nadine Kettler und Ronald Spiess sowie die Geflüchteten selbst tragen in Auszügen die in der Schreibwerkstatt entstandenen Texte vor. Die Soundinstallation der Baldreit-Stipendiatin Rike Scheffler wird die Lesung umrahmen und ihr Klangteppich aus Text- und Wortfragmenten bildet die Bühne. Die erste Lesung im Januar im Bonhoeffer-Saal war zweimal ausgebucht, weitere Interessierte fanden keinen Platz mehr. Doch diese Ausstellung des Künstlers Gero Hellmuth bietet einen passenden Rahmen für eine weitere szenische Lesung. Die Auseinandersetzung mit dem gleichermaßen wichtigen wie schwierigen Thema erfolgt somit nicht nur über die Bildende Kunst, sondern erweitert über Sprache und Klang den gesellschaftlichen Diskurs, denn diese Ausstellung ist auch ein Aufruf, nicht wegzuschauen, sondern Verantwortung zu übernehmen in Politik und Gesellschaft.

Einen Vortrag über die Arbeit in der Hilfsorganisation UNICEF gibt es am Dienstag, 21. Mai, um 19 Uhr in der Stiftskirche.

Man kann und darf die Augen nicht davor verschließen, welches Leid Kinder im Krieg und auf der Flucht erfahren. Der Künstler Gero Hellmuth stellt sich dieser Problematik mit seinen Mitteln der Kunst. Sein Bilder-Zyklus «Kinder. Opfer zwischen den Grenzen» spiegelt die tiefe Not der Kinderseelen und ist noch bis 2. Juni im Alten Dampfbad zu sehen. Im Rahmen dieser Ausstellung hält Ute Deseniss-Gros von UNICEF einen Vortrag in der Stiftskirche über die Arbeit in der Hilfsorganisation UNICEF.

Zwei großformatige Bilder des Künstlers inspirieren die polnische Geigerin Ewa Gruszka-Dobrzyńska zu Improvisationen auf der Violine. Das eine Bild trägt den Titel «Schrei der Kriegskinder» und will das Leid der Kinder in die Welt hinausschreien. Das zweite Bild lautet im Gegensatz zum ersten «Da Pacem» und zeigt in sehr stiller Form die Sehnsucht nach Liebe und Frieden. Der polnische Komponist Michal Dobrzyński schrieb, beeindruckt von dem Zyklus «Schrei der Kriegskinder», ein kurzes Stück für Geige Solo (2019). Ewa Gruszka-Dobrzyńska wird es zusätzlich zu den Improvisationen zur Uraufführung bringen. Pfarrer Michael Teipel wird die Gäste begrüßen. Der Eintritt ist frei.


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