Aus dem Rathaus Baden-Baden

Hilfe von sexuellem Missbrauch betroffenen Mädchen und Jungen – Fachveranstaltung im Rathaus Baden-Baden

Hilfe von sexuellem Missbrauch betroffenen Mädchen und Jungen – Fachveranstaltung im Rathaus Baden-Baden
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und enge Kooperation sind ausschlaggebend: Das gemeinsame Abschlussbild der Kooperationspartner. Foto: Stadt Baden-Baden

Baden-Baden, 19.07.2019, Bericht: Rathaus Bei einer Fachveranstaltung im Rathaus wurden Leitlinien für die fachliche Kooperation bei der Hilfe für von sexueller Missbrauch betroffenen Mädchen und Jungen vorgestellt und verabschiedet.

Die Stadt Baden-Baden entwickelte im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte bereits 2003 Kooperationsleitlinien. Zielsetzung der aktualisierten Fassung ist es alle im professionellen Kontext mit Kinder und Jugendlichen arbeitenden Personen und Institutionen in verbindliche Standards und Verfahrensabläufe einzubinden.

«Der Schutz vor Kindesmissbrauch ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sowohl Institutionen als auch jeden Einzelnen herausfordert», erklärte Bürgermeister Roland Kaiser. Die Fachveranstaltung sei seit mehreren Monaten geplant gewesen. Angesichts der jüngsten Ereignisse in Baden-Baden sei das Thema wieder stark in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Daher sei eine gemeinsame geplante Vorgehensweise besonders wichtig. Die Leitlinien würden die fachliche Zusammenarbeit aller Akteure erleichtern, die im Falle einer Kindeswohlgefährdung an Hilfemaßnahmen beteiligt seien. Handlungssicherheit, Transparenz und vor allem die Sicherung von standardisierten Verfahrensabläufen werden erhöht, da in Fällen von sexueller Gewalt die Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit und der engen Kooperation aller Beteiligten besteht», so Kaiser weiter.

Renate Fiedler von der Beratungsstelle «AllerleiRauh» der Stadt Karlsruhe referierte über «Chancen und Risiken bei der fachlichen Kooperation gegen sexuelle Gewalt». In ihrem Vortrag beschrieb sie die besondere Brisanz des Problems, die damit einhergehenden Herausforderungen und die Bedeutung institutioneller Kooperation. Besonders wichtig sei es, Ruhe zu bewahren und nicht vorschnell zu handeln. Die Leiterin des städtischen Allgemeinen Sozialen Dienstes, Nicole Weiler-Kunzmann, und der Leiter der städtischen Psychologischen Beratungsstelle, Ralph Bölzner, stellten dann die aktualisierten Leitlinien vor. Mit der gemeinsamen Verabschiedung setzten die Kooperationspartner, zu denen unter anderem Jugendhilfe- und Kindertageseinrichtungen, das Klinikum Mittelbaden sowie Kinderärzte gehören, ein starkes Zeichen gegen sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen.


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