Aus dem Festspielhaus Baden-Baden

Janine Jansen und Daniel Harding kommen nach Baden-Baden - Herbstfestspiele 2018 mit Beethoven, Berlioz und Berg

Janine Jansen und Daniel Harding kommen nach Baden-Baden - Herbstfestspiele 2018 mit Beethoven, Berlioz und Berg
Daniel Harding, Chefdirigent des Swedish Radio Symphony Orchestra. Foto: Arne Hyckenberg

Baden-Baden, 30.10.2018, Bericht: Festspielhaus Sinfonische Schwergewichte präsentiert das Swedish Radio Symphony Orchestra unter seinem Chefdirigenten Daniel Harding zur Auftakt der Herbstfestspiele 2018.

Am 23. November um 20 Uhr erklingen Beethovens Eroica-Sinfonie, Berlioz‘ Ballettmusik «Königliche Jagd und Gewitter» aus Les Troyens und Bergs Violinkonzert «Dem Andenken eines Engels» mit der Solistin Janine Jansen.

Die Oper Les Troyens war das musikdramatische Hauptwerk des französischen Komponisten Hector Berlioz. Deren effektvolle pantomimische Ballett-Musik «Königliche Jagd und Gewitter» ist oft im Konzertsaal zu hören. Sie beinhaltet eine wunderschöne Liebesszene und wird das Konzert am 23. November 2018, 20 Uhr, eröffnen.

Alban Bergs 1935 vollendetes Violinkonzert ist vielleicht das berühmteste Werk, das in Schönbergscher Reihentechnik geschrieben wurde. Die zweisätzige Musik beschreibt programmatisch Leben und Sterben eines Mädchens. Auch die Widmung «Dem Andenken eines Engels» bezieht sich auf dieses Programm. Gewidmet ist das Konzert Manon Gropius, der Tochter von Alma Mahler-Werfel aus der Ehe mit dem Architekten Walter Gropius, die bereits mit 18 Jahren verstarb. Berühmt wurde das Werk unter anderem durch eingefügte Zitate tonaler Musik. So endet die Musik mit Bachs Choral «Es ist genug» aus der Kantate «O Ewigkeit, du Donnerwort» (BWV 60). Das Violinkonzert, ein instrumentales Requiem, ist auch das letzte Werk des Komponisten Alban Berg.

Ludwig van Beethovens dritte Sinfonie «Eroica» wurde 1803 vollendet. Man übertreibt sicher nicht, wenn man sie zu den bedeutendsten Sinfonien überhaupt zählt. Beethoven verbindet hier französische Revolutionsklänge und die Musik der Wiener Klassik zu einem Meisterwerk, dessen Originalität und Innovationskraft bis heute berührt. Es sollte ursprünglich Napoleon gewidmet werden und beinhaltet viele ungewöhnliche kompositorische Ideen, wie extreme Dissonanzen im ersten Satz, einen Trauermarsch im zweiten, sowie einen Variationssatz mit Fugato-Anteilen als Finale.

Die niederländische Violinistin Janine Jansen zählt zu den bedeutendsten Künstlern ihres Fachs. Janine Jansen hat bei ihrem ersten Auftritt 2016 die Herzen vieler Musikliebhaber in Baden-Baden im Sturm erobert und ist seitdem ein häufiger und gern gesehener Gast im Festspielhaus. Sie tritt mit allen großen Orchestern auf, ist Artist in Residence des Tonhalle Orchester Zürich und der Göteborger Symphoniker und betreut das von ihr 2003 gegründete und hochkarätig besetzte «Internationale Kammermusikfestival in der Vredenburg» in Utrecht. Zu den zahlreichen Preisen, die Janine Jansen gewonnen hat, zählen vier niederländische «Edison Klassiek Awards», drei «Echo Klassik»-Preise, der «Preis der Deutschen Schallplattenkritik», der NDR Musikpreis und der Concertgebouw-Preis. Janine Jansen spielt gegenwärtig auf der Stradivarius «Rivaz − Baron Gutmann» aus dem Jahr 1707.

Der britische Dirigent Daniel Harding stellte mit 17 Jahren ein kleines Ensemble zusammen, um Schönbergs «Pierrot Lunaire» aufzuführen. Den Mitschnitt der Aufführung sandte der junge Dirigent an Sir Simon Rattle, der ihn daraufhin als seinen Assistenten engagierte. Bald darauf assistierte Harding auch Claudio Abbado bei den Berliner Philharmonikern. Von 1997 bis 2000 war Harding Chefdirigent des Sinfonieorchesters Trondheim, 1999 bis 2003 leitete er die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Daniel Harding ist seit 2007 Chefdirigent des Swedish Radio Symphony Orchestra. Daneben dirigiert er zahlreiche namhafte Orchester, wie zum Beispiel die Berliner Philharmoniker.

Das Swedish Radio Symphony Orchestra wurde 1925 als Radiotjänst (Radiodienst) Orchester gegründet, welches für die Radiosendungen ein größtenteils klassisches Repertoire einspielte. In den 1960er Jahren wurde Sergiu Celibidache Chefdirigent und es kam zu einem Zusammenschluss mit dem Radiotjänsts TV Orchestra. Seit 1967 musiziert das Orchester, mit Sitz in Stockholm, unter seinem aktuellen Namen «Swedish Radio Symphony Orchestra». Am Chefpult folgten Herbert Blomstedt, Esa-Pekka Salonen, Jevgenij Svetlanov, Manfred Honeck und seit 2007 Daniel Harding. Das Orchester ist für seine preisgekrönten Aufnahmen bekannt.

Am 23. November 2018 werden die Schweden erstmals im Festspielhaus Baden-Baden mit der Violinistin Janine Jansen unter der Leitung von Daniel Harding konzertieren.

Weitere Informationen und Tickets: www.festspielhaus.de. Persönliche Beratung und Reservierungen: Telefon 07221 / 30 13 101.


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