Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – „Dass Lokalpolitiker von CDU und SPD sich von einer Sekunde auf die andere von Herrn Späth absetzen
Baden-Baden, 15.11.2025, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem goodnews4-Bericht Trunkenheitsfahrt von OB Späth – Unfall an der A5 bei Muggensturm – CDU Baden-Baden: «Persönliche Tragödie».
Baden-Badens Oberbürgermeister Dietmar Späth ist bei Muggensturm mit 1,5 Promille auf die Mittelinsel geraten und danach mit der dortigen Ampel kollidiert. Der Vorfall schlug nicht nur lokal große Wellen, sondern schaffte es auch überregional in BILD, STERN sowie ins Fernsehen. Inzwischen hat Herr Späth das «Handtuch geworfen» und Antrag auf Dienstunfähigkeit gestellt. Wir werden vermutlich dann irgendwann zur Wahl eines neuen Oberbürgermeisters aufgerufen.
Man muss von Herrn Späths Arbeit als OB in den letzten drei Jahren ja nicht begeistert sein. Vor allem seine frühzeitige und einseitige Positionierung für Rastatt als Standort des neuen Zentralklinikums stieß bei vielen Bürgern auf vehementen Widerstand. Was mich persönlich aber abstößt, ist die Tatsache, dass Lokalpolitiker von CDU und SPD sich jetzt von einer Sekunde auf die andere von Herrn Späth absetzen und distanzieren. Denselben Herrn Späth, dessen politische Entscheidungen diese Parteien jahrelang immer brav mitgetragen und kritiklos «durchgewunken» haben, lassen sie nun fallen wie eine «heiße Kartoffel». CDU-Fraktionschef Ansgar Gernsbeck gibt sich naiv-unwissend und betont, dass er ja bisher davon ausgegangen sei, «dass der Herr Späth sich in einer Klinik befindet». Er möchte wissen, «was das jetzt für eine Fahrt war» und «zu welchem Zweck die war». Herr Gernsbeck bringt dann gleich noch eine Dienstbezügekürzung oder eine Entfernung von Herrn Späth aus dem Dienst in die Diskussion. Dann wird noch Herrn Späths «richtige Einstellung zu seiner Genesung und Stellung als OB» in Zweifel gezogen. Natürlich darf in der Reihe der Politiker, die sofort wie Hyänen über Herrn Späth herfallen auch nicht der unermüdliche Sven Bohnert von der SPD fehlen. Er fordert unseren OB auf, die Stadt Baden-Baden «aus der Geiselhaft seiner persönlichen Situation zu entlassen». Keine drei Tage nach der Trunkenheitsfahrt legte Herr Bohnert schon los und verkündete, dass die «derzeitige Hängepartie dem Ansehen unserer Stadt schade».
Der Grund für diese sofortige Distanzierung der Parteien von Herrn Späth ist offensichtlich: Nach seinem alkoholbedingten Fehltritt können unsere Gemeinderäte ihre Mitverantwortung für die verkorkste Politik der letzten Jahre bequem auf den «Sündenbock Späth» abwälzen. Das wird in den nächsten Wochen noch zunehmen, bis Herr Späth schließlich an allen Fehlentwicklungen in Baden-Baden und dem Rest der Welt die Alleinschuld trägt. Menschlich gesehen finde ich dieses Verhalten unserer Lokalpolitiker heuchlerisch und schäbig! Man prügelt nicht noch weiter auf jemanden ein, der schon am Boden liegt. Haben wir nicht alle schon mal Fehler im Leben begangen, die wir bereuen? Unsere Gemeinderäte sollten sich an folgende von mir abgewandelten Worte Jesu Christi aus Johannes 8,7 erinnern: «Wer von euch noch nie nach einem Gläschen zu viel am Steuer gesessen ist, der werfe als Erster einen Stein auf ihn.»
Boris Fernbacher
Baden-Baden
Quellen:
2.) goodnews4: Nach Trunkenheitsfahrt von Oberbürgermeister Späth – FDP-Kreisvorsitzender Christoph Schnurr fordert «zeitnah Klarheit»
3.) goodnews4: Baden-Baden vor monatelanger Hängepartie – SPD-Stadtrat Sven Bohnert schließt Kandidatur als Oberbürgermeister nicht aus
4.) Bibelserver: Jesus und die Ehebrecherin
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