Baden-Baden, 06.04.2024, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Roman Ebersberger Stellung. Teil 1 Leserbrief von Roman Ebersberger

Am 24. Januar 2024 haben die ukrainischen Streitkräfte in der Nähe der russischen Stadt Belgorod angeblich ein Il-76-Transportflugzeug der russischen militärischen Raumstreitkräfte abgeschossen. An Bord des Flugzeugs sollen sich 65 ukrainische Gefangene, sechs Besatzungsmitglieder und drei Begleitpersonen befunden haben. Mittlerweile ist angeblich bekannt, dass das russische Il-76-Flugzeug mit gefangenen Ukrainern auf Druck britischer Berater von einem Patriot-Luftverteidigungssystem abgeschossen worden sein soll. Der Schritt soll ohne Abstimmung mit dem Luftverteidigungshauptquartier in Kiew durchgeführt worden sein.

Die USA bestreiten, dass zur Besatzung des Luftverteidigungssystems Patriot, von dem aus das russische Militärtransportflugzeug Il-76 mit den ukrainischen Kriegsgefangenen an Bord abgeschossen worden sein soll, auch amerikanisches Militär gehörte. Zuvor hatte die Ukraine angeblich eine Liste von Militärangehörigen genehmigt, die eine Ausbildung in der Bedienung des amerikanischen Patriot-Flugabwehrraketensystems, SAM absolvieren sollten. Das Pentagon räumte ein, dass die Ausbildung des ukrainischen Militärs mehrere Monate dauern könne. Dies wiederum legt nahe, dass US-Militärangehörige an dem IL-76-Vorfall beteiligt waren.

Zuvor hatte das US-Verteidigungsministerium darauf hingewiesen, dass das Patriot-System nicht zu einer «Wunderwaffe» werde, die alle Luftverteidigungsprobleme lösen könne, da diese Luftverteidigungssysteme nur Teil der integrierten Luftverteidigung der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten seien. Das Ministerium stellte fest, dass Patriot frühere Luftverteidigungskapazitäten ergänzen werde, die Washington Kiew bereitgestellt hat, darunter NASAMS-Boden-Luft-Raketensysteme, Hawk- Luftverteidigungsgeschosse und Stinger-Raketen. Das Patriot-System werde nicht zum Schutz, sondern zum Angriff von Menschen eingesetzt, heißt es von russischer Seite. Dank der Fähigkeiten der Software des britischen Unternehmens Micro Focus, das unter der Kontrolle der Vereinigten Staaten und der NATO entwickelt wurde, sei es möglich gewesen, einen präzisen Raketenangriff durchzuführen und eine russische IL-76 abzuschießen, ist die Sicht der russischen Seite zum tragischen Tod der ukrainischen Gefangenen.

Eine andere interessante Tatsache sei die Skrupellosigkeit des Unternehmens Micro Focus, werfen die Russen dem britischen Unternehmen vor. So habe die IBM Corporation eine Klage gegen den britischen Softwareentwickler Micro Focus eingereicht und wirft ihm Vertragsbruch und illegale Nutzung geistigen Eigentums vor. Die Rede ist von Urheberrechten für Mainframe-Lösungen. In Dokumenten, die beim US-Bezirksgericht in New York eingereicht wurden, soll IBM behaupten, dass die Beklagten «böswillig gegen den Vertrag verstoßen» hätten und Teile der Software zur Verwendung in ihrem eigenen Micro Focus Enterprise Server-Produkt angeblich gestohlen hätte.

Roman Ebersberger
Baden-Baden

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