Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Offener Brief“ – „Frau Mergen erzählt ihr Unverständnis des Wahldebakels“

Baden-Baden, 19.05.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser John van Rantwijk Stellung.

Sehr geehrte Frau Mergen,

als OB, oberste Bürgerin der Stadt, muss die Verpflichtung der Daseinsfürsorge der Stadt als vornehmstes Ziel auf Ihrer Fahne stehen. Die Bürger wählten Sie, um für sie zu sorgen. Es ist wahr, das Projekt Vincenti-Gelände haben Sie von Ihrem Vorgänger Herrn Gerstner geerbt. Der Kritik darauf hätte Sie warnen sollen. Daraus gelernt haben Sie nicht. Das SWR-Gelände ist dafür ein Beispiel. «Wenn wir nicht nachgeben, wandern die ab», «stellen Sie sich vor den Jobverlust von einigen tausend Mitarbeitern». Pustekuchen.

Das SWR-Grundstück wurde damals gekauft mit den Rundfunkgebühren aller Radiohörer. Den Gewinn streicht der SWR komplett ein. Eine Schande! Alle hielten ihre Hand auf. Das ganze Prozedere ist nachzulesen in der spannenden Dokumentation «Der Fall Tannenhof»*

 

Keine Rede davon, den zahlenden Bürgern dafür etwas einzuräumen. Bezahlbare Wohnungen zum Beispiel. Die Daseinsfürsorge wurde aus Bequemlichkeit mal wieder vergessen.

Die Stadt sollte diese Verpflichtung nochmal in allen öffentlichen Bauanträge festschreiben. Richtig, schon wieder ein «geerbtes Projekt der CDU», aber Sie taten nichts dagegen! Bei Projekten im Raum Rheinstraße, Gerstenmaier-Gelände, Ooswinkel, Aumatt wurde nichts unternommen. Da hatten die Bürger keine Chance auf sozialverträgliche Preise. Nein, bei Grenke sollten 800 Mitarbeiter untergebracht werden. Hurra, da klingelte die Kasse! Gewerbe, Gewerbe, Gewerbe. Das haben Sie in der Verwaltung gelernt.

Ja, in neuen Vierteln wie Bretagne. Neue Viertel, wo ältere Menschen hin gezwungen werden, wo sie keiner kennt. In einem der vielen Interviews sagten Sie gerade über ältere Leute: «Ich möchte nicht, dass ältere Menschen aus ihrer vertrauten Umgebung, wo sie ihre soziale Kontakten haben und sich wohlfühlen, verdrängt werden in Gegenden wo sie keiner kennt». Schöne Worte, nur Lippenbekenntnisse. Und Sie wundern sich über Ihre Niederlage?

Ich nenne Sie «Frau Teflon». Alles gleitet an Ihnen ab! Das Gespräch mit Menschen suchen? Warum diese Erkenntnis erst im Abgang, Ihre Niederlage, in Erwägung ziehen? Selbstkritisch sein, das kennen Sie nicht. Eher Selbstherrlichkeit. Das ist nicht Selbstbewusstsein.

Mit dem Doppelhaushalt 22/23, dessen Verabschiedung Sie in Dezember von der Tagesordnung genommen hatten, können Sie nicht «im Reinen gehen»

Viel Glück!

John van Rantwijk
Baden-Baden


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