Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – Zu Interviews mit Thomas Iber und Daniel Herke – „Pure Interessensvertretung für ein Objekt anstatt für die Patientinnen und Patienten“
Baden-Baden, 05.08.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Dr. Winfried von Loga Stellung zu den goodnews4-Berichten Klinikum Mittelbaden macht 5,7 Millionen Verlust – Willkommenes Argument für Klinikpläne in Rastatt – goodnews4-Interview mit Klinikchef Daniel Herke und Klinikchef Thomas Iber sieht keine Chance für eine Alternative – «Man könnte in Baden-Baden ein Level 2 machen und Rastatt und Bühl als Level 1 erhalten. Ist das denn gar keine Option?».
Beide Vertreter des Klinikum Mittelbaden, Dr. Iber und Herr Herke, haben neulich in goodnws4 ihre Interviews zu dem Zentralkrankenhaus in Rastatt gegeben. Das Interview war ein Beispiel der puren Interessensvertretung für ein Objekt anstatt für die Patientinnen und Patienten. Ihr Ziel ist klar!
Es ist der Neubau eines Zentralkrankenhauses auf der Gemarkung Rastatt. Es soll unbedingt ein Neubau werden. Ein Neubau trotz Verschuldung der Stadt, trotz der schon getätigten hohen Investitionen in die bestehenden Häuser, trotz der Inflation und den damit steigenden Preisen. Groß soll es sein! Dr. Iber sprach bei der CDU-Veranstaltung in Runtastic von notwendigen 40 Intensiv-Betten. Wie sollen diese betrieben werden, wenn aktuell nicht mal die existierenden 20, wegen des Personalmangels, den Patienten vollzählig zur Verfügung stehen? Welche besseren Anreize für das Fachpersonal, in Anbetracht des massiven Ärzteabgangs aus dem Klinikum, kann der Standort Rastatt in der Rheinebene bieten als z.B. Krankenhäusern Kehl, Achern oder Offenburg?
Dr. Iber lehnt in diesem Interview kategorisch den Vorschlag von Dr. Riegelsberger (das letzte INFO-Abend der BI im Löwenbräu), die Stadtklinik BB als Krankenhaus eines Level 2 und die beiden anderen Häuser eines Level 1 zu konzipieren, ab. Dabei beruft er sich auf «die Willensbildung und den Meinungsbildungsprozess im Aufsichtsrat der Gesellschaft» im Jahr 2019! Hier wird bewusst mit veralteten Zahlen, Entscheidungen der Gesellschafter gearbeitet und deren Interessen verfolgt. Wo bleiben die Interessen der Patienten? Welche Fakten sind es auf die sich Dr. Iber beruft? Ist dabei zufällig auch das Gefälligkeitsgutachten dabei? Daher fordere ich die von Dr. Riegelsberger vorgeschlagene Alternative zu prüfen. Dies vor allem wegen der Patientenversorgung, aber auch aus Gründen der Nachhaltigkeit, der davonlaufenden Inflation, des Umweltschutzes und letzten Endes auch den Bürgern von Baden-Baden.
Die Stadt hatte schon ein Zentralkrankenhaus, die Stadtklinik Baden-Baden. Diese wurde zur Rettung zunächst des mit 10 Millionen DM verschuldeten Krankenhauses in Rastatt und später auch in Bühl, geopfert. Bis dahin schrieb die Stadtklinik schwarze Zahlen. Fast 20 Jahre lang war diese dezentrale Lösung als die optimale und einzig richtige präsentiert. Jetzt wird aber das Gegenteil behauptet, mehr noch, sogar die adäquate Patientenversorgung in Frage gestellt. Wie kann diese «Pirouette» verstanden werden?
Wir sind uns aber in einem einig: ein Zentralkrankenhaus muss her. Dieses sollte aber auch den attraktivsten Standort haben und die niedrigsten Kosten bei seiner Entstehung beanspruchen. Nichts ist alternativlos!
Dr. Winfried von Loga
Baden-Baden
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