Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Zum Gastkommentar von Herrn Franz Alt „Klimaschutz wird besser – „Indien: Energieunabhängigkeit mit Kernkraft und Wasserstoff als nationale Vision“

Baden-Baden, 15.11.2025, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Michael Trey Stellung zu dem goodnews4-Bericht Klimaschutz wird besser – Gastkommentar von Franz Alt.

Indiens Ambitionen bezüglich seiner Energieversorgung und des Klimaschutzes verdienen globale Aufmerksamkeit. In der Erkenntnis, dass in einer wachsenden Wirtschaft nur Quellen wie Kohle, Erdöl, Erdgas, Kernkraft und Wasserstoff zusammen die Nachfrage verlässlich decken können, geht Indien das Thema pragmatisch an. Die volatilen Quellen Sonne und Wind sind dabei nur ein Faktor von vielen.

Die drittgrößte Volkswirtschaft in Asien verdient nicht nur prächtig Geld mit dem Kauf, Raffinieren und Verkauf von Öl, sondern will seine Kohleproduktion bis 2030 sogar auf 1,5 Milliarden Tonnen erhöhen (Erklärung vom 11. Dezember 2024). Damit stellt das Land das Wirtschaftswachstum zunächst über jede klimabedingte Agenda zur Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe.

Die bevölkerungsreichste Nation der Welt hat bei den zuschussbedürftigen Solarinstallationen allenthalben ernste Probleme. Dort, wo sich die Wunschvorstellungen nicht realisieren lassen, können Solarpaneele auch mal kurzerhand zum Bau von Viehställen verwendet werden (Bsp. Dharnai).

 

Die Inder wollen trotzdem bereits bis 2030 insgesamt 500 Gigawatt Energie ohne fossilen Brennstoff produzieren. Kernenergie stellt für sie dabei ein wesentlicher Bestandteil des zukünftigen Energiemixes dar. Momentan betreibt das Land 23 Reaktoren mit einer Gesamtleistung von 7.425 Megawatt. Sieben weitere befinden sich im Bau. Schwerpunkte gebildet werden bei der Errichtung von kleinen modularen Kernreaktoren (Bharat Small Reactors) sowie bei den Schnellen Brütern. Der erste 500-Megawatt-Fast Breeder Reactor (PFBR) nahe Kalpakkam soll in Kürze in Betrieb seinen regulären Betrieb aufnehmen. Zwei 700-Megawatt-Schwerwasserreaktoren im Atomkraftwerk Kakrapar in Gujarat (PHWRs) sind bereits in Betrieb. Im Atomkraftwerk Rajasthanwird wird derzeit ein weiterer 700-Megawatt-Reaktor mit Brennstoff beladen. Die Gesamtleistung soll von 8 GW auf 100 GW bis 2047 steigen.

Nicht genug. Indien liebäugelt damit, bis 2030 Weltmarktführer für grünen Wasserstoff zu werden und mindestens 5 Millionen Tonnen Wasserstoff zu produzieren. Das wären immerhin 10 Prozent des weltweiten Bedarfs. Für dieses Projekt wurden 2,25 Milliarden Euro freigegeben. Gelingt das ehrgeizige Ziel, werden 50 Millionen Tonnen Treibhausgas ersetzt, Energieeinfuhren in Höhe einer Billion Rupien (11,4 Milliarden Euro) gespart und Indien zu einem Zentrum für die Herstellung, den Einsatz und den Export von grünem Wasserstoff gemacht sowie 600.000 neue Stellen im Sektor grüner Wasserstoff und Elektrolyseure mit einer Kapazität von 60 bis 100 Giga- watt geschaffen.

Michael Trey
Sinzheim


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