Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – Zum goodnews4-Bericht „Baden-Badener Solidarität mit Israel“ – „Magere Beteiligung von nur circa 150 Bürgern“
Baden-Baden, 17.10.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem goodnews4-Bericht Baden-Badener Solidarität mit Israel – IKG-Vorsitzende Astrid Pöschke: «Ich bitte, für Israel zu beten» – FDP-Fraktionschef Lohs plädiert für Partnerschaft mit israelischer Stadt.
Ein ausdrückliches Lob an die Parteien und die anderen Beteiligten für die Solidaritätskundgebung für Israel am letzten Sonntag. Etwas enttäuschend allerdings die magere Beteiligung von nur circa 150 Bürgern. Bei etlichen Demos zur Rettung der Gelbbauchunke, der Errichtung von Toiletten für das Dritte Geschlecht und anderem Firlefanz wird man mehr Teilnehmer antreffen. Vielen Menschen reicht es anscheinend aus, sich emotional bewegt daheim gemütlich vor dem Fernseher sitzend die Reden von Steinmeier und Scholz zum Thema anzuhören und danach auf eine Game Show umzuschalten. Warum sich da noch aus der Komfortzone raus begeben und auf eine Kundgebung gehen?
Gut und bewegend die Reden von Astrid Pöschke, der 1. Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde, und von Frau Barbara Hoffs. Etwas enttäuschend dagegen die Ansprachen unserer Parteipolitiker, die alle wie Kopien der Reden von Scholz, Steinmeier oder Baerbock wirkten: Die üblichen und bereits hundertmal gehörten Solidaritätsadressen und Bekenntnisse zu Israel, Verurteilung der Hamas, moralische Empörung und kleine emotionale Geschichtchen. Warum hat hier keiner mal den Mut aus den bekannten Floskeln auszubrechen, eigene Gedanken zu formulieren oder Klartext zu den auch in der Religion des Islam liegenden Wurzeln der Gewalt im Nahen Osten zu reden? Positiv hervorzuheben ist die Rede des Baden-Badener Rabbiners Daniel Naftoli Surovtsev, der auf das zweimalige Umwerfen israelischer Fahnen und eines Chanukka-Leuchters in Baden-Baden hinwies, und damit den immer stärker werdenden muslimischen Antisemitismus in Deutschland zur Sprache brachte. Treffend auch seine Kritik an den naiven pazifistischen Äußerungen von Franz Alt («Solange wir miteinander reden, schießen wir nicht aufeinander»). Danke für diese klaren Worte Herr Surovtsev!
Mich würde noch interessieren, warum die auch im Gemeinderat vertretene AfD weder auf dem Plakat zur Ankündigung der Kundgebung genannt noch einer ihrer Vertreter auf der Kundgebung sprechen durfte. Wollte die AfD Baden-Baden nicht an der Kundgebung teilnehmen oder war das wieder die berühmte „Brandmauer gegen Rechts“ mit dem die anderen Parteien die AfD immer wieder ausgrenzen? Ersteres kann ich mir persönlich nicht vorstellen, da die AfD sich bislang immer klar zu Israels Existenzrecht und den in Deutschland lebenden Juden bekannt hat. Es wäre schön, wenn man auf diese Frage eine Antwort der Parteien bekommen würde.
Boris Fernbacher
Baden-Baden
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