Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ zum Leserbrief von Eberhard Wolpert auf Frau Mayers Leserbrief – „Verstärkung gesucht“ – Eva Ertl hat einen „Ritter“ gefunden! Nun lässt das BT schon Dritte für sich schreiben

Baden-Baden, 18.04.2019, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Kurt Krause Stellung zu dem Leserbrief von goodnews4-Leser Eberhard Wolpert Leserbrief «Meine Meinung» − Zum Leserbrief von Gertrud Mayer.

Eberhard Wolpert fühlt sich durch Frau Mayers «Anfeindungen» gegen die Eigentümer des BT genervt. Er meint wohl, das BT habe zwar immer weniger, aber doch noch genügend Abonnenten. Da käme es auf ein paar weniger auch nicht mehr an. Wenn er sich aber durch Frau Mayer genervt fühlt, dann muss Frau Mayer mit ihren Leserbriefen wohl recht haben.

goodnews4 ist nicht nur informativ. Es hat auch eine vorzügliche «Search-Funktion». Von welchen «Anfeindungen» spricht Wolpert eigentlich? Frau Mayer hat in einigen Leserbriefen festgestellt, dass der frühere Verleger des BT, Werner Hambruch in der Weimarer Republik Mitglied des «Stahlhelm» war. Der «Stahlhelm» stellte bei Versammlungen der demokratiefeindlichen Deutschnationalen Volkspartei den bewaffneten Saalschutz. Ab 1936 war Hambruch dann Mitglied der NSDAP.

Er hatte Friedel Hoellischer geheiratet, eine Enkelin des Gründers der Hofdruckerei Ernst Koelblin. Inhaber der Druckerei und Herausgeber des Badener Tagblatt war Hermann Koelblin, Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (Liberale) und 1932/33 noch Stadtrat in Baden-Baden. Er nahm Hambruch in die Verlagsleitung auf. Der Liberale musste dann erleben, dass er einen Nazi in der Familie hatte. Genau das hat Frau Mayer belegt. Es bleibt die Frage: schied Koelblin 1943 durch Selbstmord aus dem Leben, weil er das ALLES nicht mehr ertragen konnte? Jedenfalls war er 1943 so schnell verbrannt und begraben, dass kaum jemand eine Chance hatte, vorher zu kondolieren.

War ein Unternehmer Mitglied der NSDAP, kann man annehmen, das sei den Zeitläufen geschuldet. Aber Werner Hambruch aus Baden-Baden, Richard Greiser aus Rastatt und Otto Helfesrieder aus Offenburg waren drei «Freunde im Geiste» und alle Ex-Nazis. Gemeinsam gründeten sie 1951 ein «neues» BT. An Geld fehlt es nicht, aber wie war es mit ihrer demokratischen Einstellung? So schrieb Hambruch an den Badischen Staatspräsidenten Leo Wohleb nach 1945 über die neue Staatsordnung: «Selbst die Nazis verfuhren nicht so rigoros.» Genau das hat Frau Mayer belegt.

Mit dem Kriegsende kamen dann auch die deutschen Soldaten aus der alliierten Gefangenschaft. Einer davon war 1946 Dr. med. Ottoheinz Ertl, der an der Heidelberger Universität Gynäkologie studiert hatte. Er wurde bei seinen Professoren und im Zentrum PZN in Wiesloch bestens auf die Euthanasie, zur Vernichtung «unwerten Lebens» vorbereitet. Nachdem seine Frau Gertrud und seine beiden Kinder (damals 3 und 4 Jahre alt) 1942 in Lübeck ausgebombt worden waren, zog die Familie nach Baden-Baden. In Sichtweite der Familie Hambruch, mit den Töchtern Eva und Yvonne, die damals 13 und 5 Jahre alt gewesen sein müssen. Genau das hat Frau Mayer belegt.

Dr. med. Ertl legte dann eine «Blitzkarriere» hin: kaum als praktischer Arzt niedergelassen wurde er Medizinalrat, dann -Oberrat im örtlichen Gesundheitsamt, spielte mit den französischen Besatzern Tennis im Club Rot-Weiß, wurde Vorstand im Tennis-Bund und Vorstandsmitglied im Deutschen Sportbund. Ließ er sich von seiner Frau Gertrud mit den beiden kleinen Kindern scheiden und heiratete dann das «Blitzmädchen» Eva Hambruch? Dr. med. Ertl war bereits am 1. Mai 1933 in die NSDAP eingetreten. Das ist seinem zweiten Schwiegervater Werner Hambruch bestimmt sympathisch gewesen. Genau das hat Frau Mayer belegt. Der «germanische Recke» (geb. 1911) und «Klein-Eva» (geb. 1929) – es bleibt zu fragen: Wer hat damals wen «verführt»?

Dank goodnews4 und der «Search-Funktion» kann man sich beantworten, wer Eberhard Wolpert, wes Geistes Kind er ist, und was er so alles treibt. Aufgefallen ist er mir im Kommunalwahlkampf 2014, als sein bösartiger Leserbrief gegen die FBB und Martin Ernst im BT abgedruckt wurde. Der Leserbrief zeugte von vertieften Immobilienkenntnissen – kein Wunder, war Wolpert doch bis 2000 Prokurist der Fa. Actionade, Immobilientochter der Volksbank Baden-Baden Rastatt eG. Auch in den folgenden Jahren bis in diese Woche erscheinen seine Leserbriefe im BT. Er gehört seit Jahrzehnten zu den «Narren» des «Ooser Carnevalvereins» und ist dort im Vorstand. Damit nicht genug: er war auch von 1994 bis 1998 Kreisvorsitzender der «Freien Wähler», die jüngst durch falsche eidesstattliche Erklärungen zugunsten des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Gehri ins Gerede gekommen sind.

Die «Freien Wähler» (FW) sind in Baden-Baden ein eingetragener Verein, der sich am 26. Mai 2019 zur Wahl stellt. Bei den FW kandidieren lauter ehrenhafte Bürger und Bürgerinnen! Unternehmer, Rechtsanwälte, Beamte, usw. Sie sind noch stolz auf die Vereinsgeschichte, die auf die Kommunalwahl 1953 zurückgeht. Damals wurden drei Kandidaten der FW in den Gemeinderat gewählt: Kurt Bürkle, Ludwig Graf und Meinrad Lauinger. Waren die Herren Graf und Lauinger (ein späterer Ehrenbürger Baden-Badens) auch alte Mitglieder der NSDAP? Wundern würde es mich nicht, denn 50 Jahre nach der Kapitulation war auch Adolf Hitler noch nicht in der Liste der Ehrenbürger getilgt. Kurt Bürkle war jedenfalls ein in der Wolle gefärbter Brauner – NSDAP-Mitglied, «Alter Kämpfer» seit 1925. Ab 1933 war dieser Nazi dann Bürgermeister Baden-Badens und bestimmte die Geschicke der Stadt faktisch allein, nachdem Oberbürgermeister Schwedhelm zum Militär einberufen worden war. Nach der bedingungslosen Kapitulation 1945 wurde Bürkle von den Franzosen inhaftiert, dann aus der Stadt ausgewiesen.

Bürkle war ein Nazi der ersten Stunde. Und er war auch nach 1945 nicht allein. 1953 erhielt er bei der Kommunalwahl 12.000 Stimmen von einem Teil der «ewig Gestrigen». Die anderen wählten überwiegend gleich die CDU. 1957 hatte Bürkle die Stirn, sogar gegen OB Schlapper anzutreten. Jeder fünfte Wähler entschied sich damals für ihn. Da gab es wohl einen harten Kern von Nostalgikern in Baden-Baden, die nicht wahrhaben wollten, dass Adolf Hitler einer der größten Verbrecher gegen die Menschlichkeit war. Unter den Nazis wurden 6 Millionen Juden umgebracht, und mehr als 50 Mill. Soldaten UND Zivilisten starben während des 2. Weltkriegs.

BT-Leserbriefschreiber Eberhard Wolpert steht mit seiner Einstellung in bester Tradition den Erben von Werner Hambruch, insbesondere Eva Ertl zur Seite. Vielleicht sogar als Immobilienberater für das Synagogengrundstück in der Stephanienstr. 5? Das wäre nicht verwunderlich!

Kurt Krause
Baden-Baden


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