Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Zum „Müllproblem“ in Baden-Baden – „Deshalb kostet es in Mannheim jetzt 200 Euro wer eine Kippe auf den Boden wirft“

Baden-Baden, 10.04.2019, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin und FBB-Stadtratskandidatin Uschi Beer Stellung zu dem goodnews4-Bericht Baden-Badener Rathaus hat Schuldigen für Müllproblem gefunden − «Die zunehmende Disziplinlosigkeit in der Bevölkerung».

Aus mehreren Berichten über das Müllproblem und die «Disziplinlosigkeit der Bevölkerung» erkennt der Bürger, aha, endlich wird seitens der Verwaltung gehandelt, das ist erfreulich. Besonders auch, weil die FBB seit 2 Jahren dieses Problem schon an verschiedene Stellen kommuniziert.

Doch wer genau hinschaut, erkennt jetzt schon das klassische Muster: eine Herausforderung wird verwaltet, viel Geld kosten und nicht grundlegend mit den Bürgern gelöst. Wir können round about mit mind. 150.000 Investitionskosten und 170.000 jährlichen Kosten rechnen, da bin ich mir fast sicher.

Warum das Problem nicht anders anpacken, und zwar so: Schaffen eines alle Bürger verbindenden Slogans wie z.B. «Wir lieben unsere schöne saubere Stadt». Im Vorfeld für den UNESCO Welterbestatus sowieso dringend nötig!

Alle machen mit und engagieren sich indem sie:

1. Diejenigen, die vermüllen in netter, aber deutlicher Form darauf hinweisen werden, dass es richtig viel Geld kosten kann.

2. Dazu braucht es Kenntnis aller Bürger über einen Bußgeldkatalog, der Müllvergehen in € beziffert. Seit Dezember 2018 existiert eine Neufassung des «Bußgeldkatalogs Umwelt» in Baden-Württemberg mit der Möglichkeit, teilweise drastisch Bußgelder zu erhöhen. Deshalb kostet es in Mannheim z.B. jetzt 200 Euro wer eine Kippe auf den Boden wirft. Lt. Katalog kann es bis 250 Euro kosten für Kaugummis, Kippen & Co.

3. Wegwerfen von scharfkantigen, ätzenden und schneidenden Gegenständen wie Glasflaschen etc. kann statt bisher mit 100 Euro jetzt mit bis zu 800 Euro geahndet werden.

4. Weitere, sich wiederholende Umweltsünden werden ebenfalls in den neu zu beziffernden und zu erstellenden Bußgeldkatalog aufgenommen.

Somit schaffen wir eine Basis auf der Bürger mithelfen können. Sie wird auf eine Zeit xy begrenzt, z.B. auf 2 Jahre. Wird es nicht besser, dann werden andere Maßnahmen eingeführt wie z.B. in Japan. In Tokio, einer 33 Mio. Stadt gibt es keine Mülleimer. Alle Einwohner nehmen Ihren Müll mit nach Hause. Touristen bekommen im Hotel einen Beutel und bringen Ihren Müll dorthin zurück. Problem genial gelöst, oder? Oder Strafen müssen drastisch erfolgen, alle wissen wie teuer es ist, einen Kaugummi auf die Straße in Singapur zu werfen. In Wien steht auf jeder Tafel mit Hundetüten «Ein Sackerl für's Kackerl» und der Hinweis, dass es 60 Euro kostet einen Hundehaufen nicht zu entsorgen.

Zusätzlich lobt die Stadt einen Umweltpreis aus für alle Schulen in Baden-Baden und Umland. «Wie lösen wir das Vermüllungsproblem»? Die kreativste und praktikabelste Lösung einer Schule oder -Klasse wird fürstlich belohnt. Alle Arbeiten dazu werden in einer Ausstellung im Rathaus vorgestellt. Das heißt dann Bewusstheit schaffen, zum Denken und Mitmachen anregen! Wir hassen doch alle die Vermüllung, oder?

Kreativität mit und für Bürger ist angesagt. Alles nur grob angerissen, aber die Bürger müssen einbezogen werden, um ihre Stadt zu lieben, wertzuschätzen und nicht zu vermüllen. Dann kann dem Argument entgegengewirkt werden, das jetzt schon kursiert: mit dem, was die Stadt vorhat, werden die Vermüller erstrecht motiviert, weil die anderen ja eh den Müll wegräumen!

Uschi Beer
FBB-Stadtratskandidatin
Baden-Baden


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