Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – Zum Streit um den Segelflugplatz – „Unbezahlbarer Luxus, wenn eine kleine Gruppe ein Gelände von 30 ha für seinen elitären Sport blockiert?“
Baden-Baden, 29.11.2025, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Martin Müller-Petersen Stellung zu dem goodnews4-Bericht Verwendung Segelflugplatz noch nicht vom Tisch – Stadtrat Werner Schmoll fordert OB-Vertreter Alexander Wieland zur Intervention auf.
«Bei Milliardären und Privatfliegern ist noch mehr zu holen», lautet ein Artikel in der WELT vom 26.11. und will damit zum Ausdruck bringen, dass die Betuchten die Business- oder Firstclass oder mit einer eigenen Maschine fliegen einen höheren Beitrag zum Umweltschutz leisten sollten. Somit stellt sich die Frage, ob ein Segelflug-Club mit 130 Mitgliedern zu der angesprochenen «betuchten» Gruppe gehört. Nein, muss man antworten, wenn es um Umweltschäden geht, denn die werden von dieser Gruppe nicht verursacht. Ja, muss man jedoch antworten, wenn es um das Gemeinwohl geht. Ist es nicht ein fast unbezahlbarer Luxus, wenn eine kleine Gruppe von nur 130 Menschen ein Gelände von über 30 ha für seinen elitären Sport blockiert, statt es der Allgemeinheit zur Nutzung und damit zu erheblichen Steuereinnahmen zu überlassen?
Würden wir auf einer Insel der Glückseligen leben, wäre die Frage nicht schwer zu beantworten, aber im Fall Baden-Baden, wo jeder Euro händeringend zur Vermeidung weiterer Schulden benötigt wird, sollte man in sich gehen und ehrlich die Frage beantworten, ob man sich den Luxus leisten kann ein derartig ertragreiches Gelände für läppische 1.500 Euro im Jahr an «Betuchte» zu vermieten?
Vielleicht wäre es aber auch im Hinblick auf die aktuelle militärische Aufrüstung einer Überlegung wert, dieses Gelände als BW-Zentrale für Kampfdrohnen und deren Leitstelle zu verwenden. Hält die Umweltverschmutzung im Rahmen, verseucht kein Trinkwasser, schafft Arbeitsplätze und ließe sich teuer an die Bundeswehr vermieten.
Martin Müller-Petersen
Baden-Baden
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