Nazi-Party

250 Nazis vor den Toren Baden-Badens mit "Blutzeugen" und "Frontfeuer" - Nazi-Party zur Pogrom-Nacht in Söllingen - Polizeisperren, aber keine Proteste

250 Nazis vor den Toren Baden-Badens mit "Blutzeugen" und "Frontfeuer" - Nazi-Party zur Pogrom-Nacht in Söllingen - Polizeisperren, aber keine Proteste

Bericht: Christian Frietsch

goodnews4-VIDEO-Reportage aus Söllingen

Baden-Baden/Söllingen, 11.11.13, 00:00 Uhr In Söllingen beim Baden-Airport hatte die Polizei in der Nacht zum Sonntag Straßensperren eingerichtet. Im Gasthaus Rössle, gleich am Ortsanfang, trafen sich in dieser regnerischen Nacht schätzungsweise 250 Nazis. Sie feierten die Pogrom-Nacht auf ihre Weise mit den rechtsradikalen Bands «Confident of Victory», «Kommando Skin», «Blutzeugen» und «Frontfeuer». goodnews4 registrierte Autokennzeichen aus ganz Deutschland, von Hamburg bis Karlsruhe. Der internationale Nazi-Aufruf wurde auch in Frankreich, der Schweiz und Österreich gehört, was an den Kennzeichen abzulesen war. Um den Eingang des Gasthauses Rössle wachten meist glatzköpfige Türsteher, dass kein Außenstehender in das Innere des Nazi-Festes gelangen konnte.

Zu sehen war dennoch, dass es auch viele Jugendliche waren, die in dieser Nacht des 75. Jahrestages des Pogroms der Einladung der Nazis gefolgt waren. Während am Wochenende Bundespräsident Joachim Gauck und andere Politiker nicht nur zur Erinnerung, sondern auch zum Handeln aufriefen, blieben im vergessenen Söllingen die feiernden Nazis von Protesten oder größerem Medienauflauf unbehelligt. Bis in die frühen Morgenstunden ging es hoch her im Ortsteil von Rheinmünster. Nur «ein nach dem Waffengesetz verbotener Gegenstand bei einem französischen Staatsbürger» sei sichergestellt worden, sonst «kam zu keinen besonderen Vorkommnissen», heißt es im Polizeibericht zu diesem doch besonderen Vorkommnis.

Bild Nazi-Party in Söllingen Einzig die agile antifaschistische Linke aus Bühl und Achern regte sich auf: «Dieses Konzert zeigt ein weiteres Mal, dass wir alle dringend gegen Nazis aktiv werden müssen, anstatt über Zivilcourage nur zu reden&rauqo;, heißt es in einer Erklärung. In einem die Nazi-Party begleitenden roten Flugblatt wurde «Freiheit für alle nationalen politischen Gefangenen» gefordert und darauf hingewiesen, dass «Handy und Filmen» bei der Nazi-Party verboten seien. So wirken die Veranstaltungen und Maßnahmen in vielen Städten wie in Baden-Baden, wo am gleichen Tag Stolpersteine verlegt worden waren, doch beklemmend.

goodnews4-VIDEO-Reportage aus Söllingen


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