Ostern 2014
Pfarrer Lorenz Seiser: An "Ostern feiern und nachdenken" - "Wir können es nicht dem Staat überlassen und wenn wir nicht sagen, dass die Verhältnisse gewandelt werden müssen, dann ist es sinnlos"

Bericht: Christian Frietsch
Baden-Baden, 20.04.14, 00:00 Uhr «Es ist beides» − Feiern und Nachdenken, gibt Lorenz Seiser die Losung für das geistige Selbstverständnis des Osterfestes aus. «Ostern soll uns auf eine tiefere Wirklichkeit unseres Lebens hinweisen.» Und wie sein evangelischer Kollege Pfarrer Carl, sieht auch der Pfarrer der Gemeinde St. Bernhard in der Weststadt das Ringen um den Frieden als größte Herausforderung: «Ostern hat einen tieferen Sinn, darum geht es bei uns Christen, um die alte Botschaft nach Frieden und Versöhnung.»
Und auch Lorenz Seiser blickt zu den tragischen Brennpunkten der Welt, aber auch in den Wettbewerb von Frieden und Streit in unserem Alltag: «Im Kleinen bei den Familien, die ich hier erlebe, aber auch bei den Völkern, bei den Nationen.» Und eine zurückhaltende Rolle der Christen und der Kirche bei dem Ringen um die irdische Gerechtigkeit zwischen Armen und Reichen, Starken und Schwachen sieht er «überhaupt nicht». Das sei der Auftrag der Christen und «wir können das nicht der Gesellschaft oder dem Staat überlassen, denn wenn etwas zerbricht und wir nicht unsere Sehnsucht nach Leben aussprechen und nicht sagen, dass die Verhältnisse gewandelt werden müssen, dann ist es sinnlos».
Ostern sei das Fest zum Feiern und zum Nachdenken und Lorenz Seiser gibt eine rhetorische Frage in die Osterfesttage mit auf den Weg: «Worum gehte es denn in unserem Leben, wo ist meine tiefste Sehnsucht?» Bei den Gottesdiensten ginge es um die zentralen Fragen für die Grundlagen des Zusammenlebens. «Am Gründonnerstag um Freundschaft», aber am Karfreitag «auch um Verrat» und der Ostersonntag sei der Tag, an dem «Gott etwas dazu tut damit es gelingt, dass das Leben das letzte Wort hat». Und an die Baden-Badener gewandt erinnert Pfarrer Seiser an deren Privileg: «Ihr habt so eine schöne Stadt, liebe Baden-Badener&rauqo; und empfiehlt, darüber nachzudenken, «dass dies nicht alles selbstverständlich ist».







