Aus dem Rathaus Baden-Baden

Spannende Baden-Badener Schulgeschichte des Gymnasiums Hohenbaden – 10. Teil -Rechtfertigungsdruck für klassisch-humanistisches Bildungskonzept stieg weiter

Spannende Baden-Badener Schulgeschichte des Gymnasiums Hohenbaden – 10. Teil -Rechtfertigungsdruck für klassisch-humanistisches Bildungskonzept stieg weiter
Auf Studienfahrt in Sizilien 2009. Foto: Gymnasium Hohenbaden

Baden-Baden, 07.07.2023, Bericht: Rathaus Die Vortragsreihe zur Geschichte des Gymnasiums Hohenbaden nähert sich der Gegenwart. Einen Teil des noch ausstehenden Kapitels hat der Referent Reinhard Bode selbst erlebt und mitgestalten dürfen, was, wie er bekennt, seine Rolle als Chronist nicht einfacher macht.

Der Vortrag ist am Donnerstag, 13. Juli, um 19.00 Uhr in der Aula des Gymnasiums Hohenbaden, Leo-Wohleb-Weg 1. Ab 18.30 Uhr kann eine kleine Ausstellung zu Archivalien besichtigt werden. Ehemalige Lehrer und Schüler des Hoba, die während des Berichtszeitraums am Hoba tätig waren, sind eingeladen, diese Ausstellung mit eigenen Erinnerungsstücken zu bereichern.

Die Jahre von 1993 bis zum Schuljubiläum 2020 sind weltpolitisch eine äußerst turbulente, krisengeschüttelte Zeit. Für das kleine Gymnasium im Bäderviertel gilt überdies, eine Reihe bildungs-, landes- und kommunalpolitscher Herausforderungen zu bestehen. An die Diskussion um die Caracalla-Residenz mit Campanile und Halbrundbau oder die Debatte um die Aufgabe des Hoba-Gebäudes und die Verlegung der Schule denkt heute niemand mehr. In den neunziger Jahren waren das sehr spürbare Bedrohungen. Handys und IPhones, Digitalisierung und Social Media veränderten radikal die Lebenswelt nicht nur der Schülerinnen und Schüler. Der Rechtfertigungsdruck für das im 19. Jahrhundert wurzelnde klassisch-humanistische Bildungskonzept stieg weiter an, wenngleich bundesweit im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ein stetiger Anstieg der Zahl der Latein lernenden Schüler zu beobachten war.

 

Unter dem Direktorat von Reinher Gassert 1994 bis 2004 führte das Hohenbaden das Biberacher Modell ein: die Fremdsprachen Latein und Englisch starten gleichzeitig in Klasse 5. Die arg zurückgegangenen Schülerzahlen schnellen umgehend wieder in die Höhe. Unter dem eher traditionsbewussten Schulleiter startet in atemberaubendem Tempo eine Serie pädagogischer Modernisierungen, die – wie im Falle des Klassenorchesters – auch überregional für Aufmerksamkeit sorgen.

Direktor Jürgen Kempf, 2004 bis 2017, gewinnt Elternschaft und Kollegium für ein ganzheitlich erneuertes Bildungskonzept, um die Traditionsschule für das 21. Jahrhundert fit zu machen. Zugleich verwandelt sich die Schule sichtbar im Innern. Modernsten Anforderungen genügende Fachkabinette entstehen. Kempfs Vision von neuen Lehr- und Lernformen materialisieren sich in der Gestaltung eines Selbstlernzentrums. Der die Schulgeschichte begleitende Platzmangel bleibt ein ungelöstes Problem.

Zu berichten ist von Alltag und Höhepunkten des Schullebens. Die legendären Osterrockkonzerte, die in der kleinen Aula über fünf Bands und über 500 Schüler versammelten, galten als größtes Event der Schuljugend Baden-Badens. Gefeierte Aufführungen von Theater-AG, Combo, Chor und Orchester sind Publikumsmagnete.

Mit Dr. Timon Binder, Schulleiter 2017 bis 2022, hätte die Schulgemeinschaft gern die 150-jährige Erfolgsgeschichte des Gymnasiums gefeiert. Die Pandemie hat das vereitelt. Das kann nur heißen: vorwärts zum nächsten Schuljubiläum!

Der noch ausstehende Vortrag zu Leo Wohleb wird im Herbst 2023 nachgeholt. Der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.




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