"Lambrecht classical guitar events"

Standing Ovations im Kurhaus - Ana Vidovic’s Spiel unübertroffen an virtuoser Brillanz

Standing Ovations im Kurhaus - Ana Vidovic’s Spiel unübertroffen an virtuoser Brillanz
Ana Vidovic, Weltstar der Klassikgitarre, gab ihr zweites Konzert in Baden-Baden. Foto: Sicca

Baden-Baden, 28.11.2018, Bericht: Circularts Als viertes Konzert der von Jürgen Lambrecht und Marco Kögel, Circularts präsentierten Veranstaltungsreihe «Lambrecht classical guitar events» in diesem Jahr gab am vergangenen Samstag im Runden Saal des Kurhauses die Künstlerin Ana Vidovic, Weltstar der Klassikgitarre, ihr zweites Konzert in Baden-Baden.

Vor ausverkauftem Saal präsentierte die Künstlerin ein Programm, das sich von Werken des Barock und der Klassik hin zu spanischen und lateinamerkanischen Gitarrenkompositionen entwickelte. Sie begann mit der für Gitarre transkribierten ersten Cellosuite von Johann Sebastian Bach, die sie mit stilvollem Ausdruck und großer Transparenz vorführte. Als zweites Stück brachte die Künstlerin die Grande Ouverture Op. 61 von Mauro Giuliani zu Gehör, deren wunderbare Klangfülle einen tiefen Eindruck hinterließ. Es folgten zwei zarte Barocksonaten von Domenico Scarlatti und als letztes Stück vor der Pause das bekannte Gitarrenwerk «Recuerdos de la Alhambra» von Francisco Tarrega, ein Muss für jeden Gitarristen.

Nach der Pause trug Ana Vidovic zwei bekannte Werke des paraguayischen Komponisten Agustin Barrios Mangore vor, «La Cathedral» und «Una Limosma por el Amor de Dios», ein nachdenkliches Stück, dessen warme Klangfarben besonders schön zur Geltung kamen. Herrliche Mozartvariationen für Gitarre des spanischen Komponisten der Klassikzeit Fernando Sor und eine frische, ausdrucksvolle Sonatina des paraguayischen Komponisten des 20. Jahrhunderts Federico Moreno Torroba bildeten den Abschluss des Konzerts.

Ana Vidovic’s Spiel ist von unübertroffener virtuoser Brillanz. Sie verfügt über eine phänomenale Technik der Tonbildung. Jeder einzelne Ton ist präzise und kristallklar. So entstehen perlende Ketten von Tonlinien, die sich in transparent mit einander verbinden. Außerdem ist die Künstlerin eine große Meisterin der Klangfarbenvariation, von feinen, zarten über volle, runde, warme Klänge bis hin zu hellen, fast metallischen Klangwirkungen. Klangfarben, Dynamik und Rubatotechniken werden exakt aufeinander abgestimmt. Das verleiht ihrem Spiel eine große Intensität und tief empfundene Ausdruckskraft. Aber diese Expressivität ist immer angemessen, immer kontrolliert und dient ausschließlich dem interpretierten Werk. Die Künstlerin selbst tritt bescheiden dahinter zurück. So entstanden auf dem eigentlich so zurückhaltenden Instrument der Gitarre strahlende Klangwelten, welche von den Zuhörern am Schluss mit begeisterten, stehenden Ovationen gefeiert wurden. Als Dank fügte Ana Vidovic die bei Kennern beliebten Stücke «Asturias» von Isaac Albeniz und «Cavatina» von Stanley Myers hinzu. Das Publikum bedankte sich wiederum mit stehendem Applaus.


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