Auswirkungen auf Wald und Tiere

„Wildtiere werden für Windkraft geopfert“ – Kritik der Jäger aus Baden-Baden und Rastatt

„Wildtiere werden für Windkraft geopfert“ – Kritik der Jäger aus Baden-Baden und Rastatt
Foto: Archiv

Baden-Baden/Rastatt, 02.03.2024, Bericht: Redaktion Beim sogenannten «Green-Green Dilemma» würde sich die Politik leider gegen Natur und Wildtiere entscheiden, kritisieren die Badischen Jäger aus Rastatt und Baden-Baden in einer Erklärung von gestern.

Die Auswirkungen der Windkraft auf die Tiere seien gut erforscht. Untersuchungen zeigten, dass an jeder Anlage in der Hauptflugzeit bis zu 35 Fledermäuse pro Monat verenden. Pro Windkraftanlage würden rund 5.000 Quadratmeter Wald geopfert für Fundamente und Wege.

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Erklärung der Badischen Jäger Rastatt / Baden-Baden vom 1. März 2024 im Wortlaut:

Der Vorsitzende der Badischen Jäger Rastatt / Baden-Baden Frank Schröder kritisiert die sehr einseitige, am Menschen orientierte Diskussion um die Windkraft. Es könne nicht sein, dass für die Windkraftanlagen handstreichartig so vieles geopfert werde. Während in der Diskussion um Windkraftanlagen zumeist nur die Auswirkungen auf den Menschen im Vordergrund stehen, sind die tatsächlichen Auswirkungen weitaus größer. «Vor allem dann, wenn Windkraftanlagen in den Wald gebaut werden. Niemand möchte eine Windkraftanlage vor seiner Haustüre haben. Dann werden sie – so die Schlussfolgerung - eben in den Wald gebaut. Ein Turbo für den ohnehin schon gigantischen Flächenverbrauch in Deutschland. Täglich werden in Deutschland rund 45 Hektar Landschaft versiegelt. Das Nachsehen haben Flora und Fauna», so Frank Schröder.

 

«Die aktuell 30.000 Windkraftanlagen in Deutschland haben nicht nur landschaftsästhetische Folgen. Es werden Flächen verbraucht, Lebensräume zerschnitten und Tierpopulationen beeinflusst. Für Tiere haben die Anlagen teils massive Auswirkungen. Fledermäuse zählen beispielsweise zu den großen Verlierern der Entwicklung. Und die Auswirkungen der Windkraft auf die Tiere sind gut erforscht. Untersuchungen zeigen, dass an jeder Anlage in der Hauptflugzeit bis zu 35 Tiere pro Monat verenden. Man geht in Deutschland davon aus, dass jährlich über 200.000 dieser Tiere durch Rotorblätter ihr Leben lassen (Voigt et al. 2022). Das Sterben dieser unter strengem Schutz stehenden Tiere ist nicht nur für die Arten selbst problematisch. Denn das Fehlen der Fledermäuse hinterlässt eine Lücke im Ökosystem. Bis zu 12.000 Greifvögel verlieren jährlich ihr Leben in Deutschland, indem sie von Rotorblättern erschlagen werden. Die Liste lässt sich beliebig fortführen im Blick auf Auerhühner, die ganz besonders empfindlich auf Windkraftanlagen reagieren. Gleiches gilt für Kiebitze und viele weitere Arten.

Ähnlich gravierend – die Auswirkungen auf Wildtiere wie das besonders empfindliche Rotwild. Wenn pro Windkraftanlage rund 5000qm Wald – durchschnittlich ein halber Hektar - geopfert werden, gigantische Fundamente gegossen werden, Wege gebaut, die auch regelmäßig befahren werden, dann wächst der Störungsdruck und der Stress auf das Wild. Rund 2.500 Windkraftanlagen wurden bereits in Wälder gebaut. Keine Frage – bei der Windkraft steckt der Mensch in einem sogenannten Green-Green-Dilemma. Es kann aber nicht sein, dass die grüne Politik der Windkraft alles opfert und Klimaschutz zu Lasten des Artenschutzes geht», meint Frank Schröder.




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