Freiburg trauert um ehemaligen Oberbürgermeister

Zum Tod von Rolf Böhme – „Im Kampf gegen Antisemitismus“

Zum Tod von Rolf Böhme – „Im Kampf gegen Antisemitismus“
Rolf Böhme war Ehrenbürger und 20 Jahre lang Oberbürgermeister von Freiburg. Er starb gestern im Alter von 84 Jahren. Foto: Stadt Freiburg

Freiburg/Baden-Baden, 13.02.2019, Bericht: Redaktion Zum Tod des langjährigen Freiburger Oberbürgermeisters Rolf Böhme veröffentlicht goodnews4.de eine Stellungnahme von Francois Blum, Sprecher der Nachkommen der Mitglieder der damaligen israelitischen Gemeinde Freiburg.

Die Stellungnahme von Francois Blum im Wortlaut:

Die Nachkommen der Mitglieder der damaligen israelitischen Gemeinde Freiburg bedauern sehr tief den Trauerfall von Herr Dr. Rolf Böhme.

Seit seinem Amtsantritt in den Jahren 1982 war es weltweit bekannt, dass Dr. Böhme alle ehemaligen noch lebenden jüdischen Freiburger Mitbürger in Freiburg mit Freundlichkeit und Mitgefühl eingeladen und empfangen hatte, die «wegen ihres Glaubens ihre Heimat verloren hatten».

Dr. Rolf Böhme hatte sich intensiv im Kampf gegen Antisemitismus eingesetzt, indem er behauptet hatte: «Wir haben dafür einzustehen, was damals im deutschen Namen geschah, und wir haben dafür einzustehen, wie die damalige Zeit in unserer Geschichte weiterlebt. Vor allem aber trägt die heutige Generation die Verantwortung dafür, dass sich das schlimme Kapitel der Geschichte nie wiederholt.»

Er hatte eine echte Erinnerungs- und Gedenkenskultur in Freiburg eingeführt, was sein erster Nachfolger als Oberbürgermeister mit der schrecklichen Geschichte des Schandebrunnens und Planschenbeckens am Ort der Alten Synagoge leider beschädigt hat.

Als Sprecher der Nachkommen der Mitglieder der damaligen israelitischen Gemeinde Freiburgs habe ich Mitleid mit der Familie und Freunden von Herr Dr. Böhme und spreche ich mein tiefstes Mitgefühl aus.


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