Aus dem Polizeipräsidium Offenburg

Achtung Erstklässler unterwegs – 40 Schulwegunfälle im letzten Jahr in Baden-Baden und in den Landkreisen Rastatt und Ortenau

Achtung Erstklässler unterwegs – 40 Schulwegunfälle im letzten Jahr in Baden-Baden und in den Landkreisen Rastatt und Ortenau
Die Schulde hat begonnen. Foto: Archiv

Baden-Baden/Offenburg, 15.09.2023, Bericht: ots Mit dem Start in das neue Schuljahr 2023/24 erhöht sich für jeden wieder merklich das Aufkommen vieler junger Verkehrsteilnehmer auf dem Weg in die Schulen. Der Start der Erstklässler steht dabei vielerorts noch bevor.

Zehntausende Schülerinnen und Schüler aus den Stadt- und Landkreisen Baden-Baden, Rastatt und dem Ortenaukreis sind somit täglich auf den Straßen unterwegs. Das Polizeipräsidium Offenburg kündigt an, in seinem Zuständigkeitsbereich auch dieses Jahr wieder in den ersten Schulwochen täglich im Rahmen der Aktion «Sicherer Schulweg» mit Polizeibeamtinnen und -beamten der Polizeireviere sowie der Verkehrspolizeidienststellen zu den relevanten Zeiten verstärkte Kontrollen durchzuführen. Die Schulwegunfälle – also Unfälle bei denen Schüler und Schülerinnen bis 17 Jahre als aktive Verkehrsteilnehmer auf dem Weg von oder zur Schule durch einen Verkehrsunfall verletzt werden – sollen dadurch weiter verringert werden.

Im vergangenen Schuljahr erfasste das Polizeipräsidium Offenburg statistisch 40 Schulwegunfälle. Dieser Wert liegt deutlich unter der Vorjahreszahl von 50 Unfällen und zeigt damit eine weitere Verbesserung der Sicherheit auf Schulwegen auf. Insgesamt 35 junge Menschen wurden bei den Unfällen leicht verletzt. Im Schuljahr 2022/23 waren es 44. In drei Fällen kam es im vergangenen Jahr sogar zu schweren Unfallfolgen.

 

Betrachte man die Unfallursachen, fällt auf, dass der Anteil an selbstverschuldeten Unfällen bei rund 55 Prozent liegt. In 40 Prozent der Fälle kam es zu Unfällen zwischen Radfahrenden und Pkw-Nutzern. Der Anteil der Radfahrenden am Gesamtunfallgeschehen betrug 70 Prozent. In 22 Prozent der Fälle waren Fußgänger beteiligt. Häufigste Ursachen von Schulwegunfällen waren Fehler beim Abbiegen und Vorfahrtsverstöße. Geschwindigkeitsverstöße spielten bei allen Unfällen eine stark untergeordnete Rolle.

Betrachtet man die verschiedenen Landkreise im regionalen Vergleich hinsichtlich der Anzahl der Schulwegunfälle, ereigneten sich im Ortenaukreis im Vergleich zum vorherigen Schuljahr mit 30 ein Unfall weniger. Im Landkreis Rastatt sank die Unfallanzahl ebenfalls, von 13 auf zehn. Im Stadtkreis Baden-Baden waren im vergangenen Jahr keine Unfälle zu verzeichnen, im Vorjahr waren es noch sechs. Die meisten Unfälle ereigneten sich in Offenburg mit neun Unfällen, Kehl und Rastatt mit vier Unfällen und Oberkirch mit drei. Wie auch in den letzten Jahren lassen sich dabei keine klassischen Unfallhäufungsstellen ausmachen.

Um diese Zahl der Unfälle weiter zu senken, werden die Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Offenburg im Rahmen der Aktion «Sicherer Schulweg» erneut polizeiliche Maßnahmen zur möglichen Unfallvorbeugung durchführen. Dazu gehören verstärkte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen im Umfeld von Schulen und Schulwegen sowie die Ahndung von Verstößen wie beispielsweise:

- Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht

- Geschwindigkeitsüberwachungen (insbesondere an Stellen mit erhöhten Unfallgefahren für Kinder und Jugendliche)

- Verhalten von Kraftfahrzeugführenden gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln und Schulbussen an Bushaltestellen, Fußgängerfurten und -überwegen

- Park- oder Halteverbote auf Geh- und Radwegen, Schutzstreifen für Radfahrende, an Kreuzungen und in unübersichtlichen Kurvenbereichen, in «zweiter Reihe», an Bushaltestellen oder an Fußgängerüberwegen

- Nutzung von Mobiltelefonen und elektronischen Kommunikations-Informations-, oder Unterhaltungsgeräten während der Fahrt

- Technischer Zustand von Fahrrädern, insbesondere der Fahrräder von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg von und zu Schule

- Verhalten von Schülerinnen und Schülern auf ihren Schulwegen- insbesondere zu Fuß und mit dem Fahrrad

Tipps Ihrer Polizei - as können Eltern tun!

- Laufen Sie anfangs mit Ihrem Kind ein paar Mal den Schulweg ab - hin und zurück. Dabei bietet es sich auch an, sich mit anderen Eltern abzusprechen. Der kürzeste Weg zur Schule muss nicht der beste und sicherste sein. Querungshilfen wie Mittelinseln, Zebrasteifen oder Fußgängerlichtzeichenanlagen sind nützliche Stellen zum sicheren Überqueren der Fahrbahn. Ein kleiner Umweg kann hier das Risiko minimieren. Sichere Schulwege findet man in den Schulwegplänen der jeweiligen Schule. Der Schulwegplan ist eine kartografische Darstellung des Umfeldes einer Schule, die sichere Querungsstellen, Gefahrenstellen und deren Bewältigung sowie günstige Wege von Wohnort der Kinder zur Schule aufzeigt.

- Achten Sie gerade in der kommenden Jahreszeit auf helle Kleidung. Reflektierende Sicherheitswesten erhöhen die Erkennbarkeit und damit die Verkehrssicherheit. Immer nach dem Motto: «Sehen und gesehen werden.»

- Wenn Sie Ihr Kind oder Kinder aus der Nachbarschaft zur Schule fahren, sichern sie die Kinder mit den vorgeschriebenen Kindersitzen.

- Fahren sie in der Nähe von Kindergärten- und Schulwegen langsam und rechnen Sie mit spontanen Handlungen von Kindern am Fahrbahnrand zum Beispiel plötzliches Losrennen auf die Fahrbahn. Seien Sie bremsbereit.

- Bedenken Sie: Kinder können die Gefahren im Straßenverkehr, wie zum Beispiel Geschwindigkeiten nicht richtig einschätzen.

- Lassen Sie die Kinder auf der Fahrbahn abgewandten Seite ein- und aussteigen. Halten sie mit ihrem Fahrzeug nicht auf dem Gehweg.

- Auch für «Eltern-Taxis» gilt: Im absoluten Halteverbot darf man nicht anhalten. Auch nicht nur für kurze Zeit. Diese Bereiche sind vor Kindergärten und Schulen eingerichtet, um Autofahrern und Kindern die Sicht nicht zu versperren und ein sicheres Queren der Fahrbahn zu ermöglichen.




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