Anwohner sollen Hinweise geben

Gaggenau von Posern genervt – Stadtverwaltung und Polizei wollen verstärkt vorgehen

Gaggenau von Posern genervt – Stadtverwaltung und Polizei wollen verstärkt vorgehen
Das Gaggenauer Rathaus und die Polizei starten eine Initiative gegen Poser. Foto: Archiv

Baden-Baden/Gaggenau, 07.06.2023, Bericht: Rathaus In Baden-Baden dröhnen die Motoren vornehmlich durch den Michaelstunnel und beim Verlassen schrecken manche Bürger der Innenstadt auch mal aus der Nachtruhe. Auch die Poser-Meile Lange Straße und Kaiserallee erfreuen sich besonders in den Sommermonaten zweifelhafter Beliebtheit bei den Posern auf zwei oder vier Rädern.

Laute Auspuffanlagen und lautstarke Musik rauben auch vielen Menschen in Gaggenau die Ruhe, schreibt das Rathaus. Vor allem in einigen Bereichen der Innenstadt sei es verstärkt zu Beschwerden über mutwillig erzeugten Lärm durch sogenannte Poser gekommen. Die Stadtverwaltung startet deshalb zusammen mit der Polizei einen Aufruf unter den besonders betroffenen Anwohnern und bittet diese um Mithilfe.

PDF Flyer der Stadt Gaggenau «Auch genervt von lärmenden ‚Posern‘? Dann helfen Sie uns!»

Wer Ruhestörer wahrnimmt, soll diese schnellstmöglich der Polizei oder der Stadt melden und dabei möglichst viele Informationen weitergeben. «Wir wollen gemeinsam mit der Bevölkerung versuchen derartige Ruhestörer zur Vernunft zu bringen», erklärt die Gaggenauer Stadtverwaltung. Besonders in den wärmeren Jahreszeiten, zwischen Frühjahr und Herbst würden sich die Beschwerden über die Poser häufen, die extra «aufdrehen», um auf sich aufmerksam zu machen. Zudem seien einige zusätzlich auch noch zu schnell unterwegs. «Besonders an Wochenenden und nach Feierabend röhren und dröhnen PKWs und Motorräder absichtlich, um aufzufallen. Besonders ärgerlich für Anwohner sind nächtliche Störungen, die sich teilweise bis in die frühen Morgenstunden hinziehen. Schon seit längerer Zeit gibt es zudem einige Moped- und Motorrollerfahrer, die mit lautem ‚Getöse‘ in der Stadt hin- und herfahren» berichtet das Rathaus vom Leid der Gaggenauer.

 

Auch der Arbeitskreis Umwelt setze sich seit langem für Maßnahmen ein, um die Belästigungen durch Fahrzeuglärm in den Griff zu bekommen. Schließlich schadee Lärm nachweislich der Gesundheit. Die Stadt weist zudem daraufhin, dass die Ruhestörungen nicht nur ein Kavaliersdelikt seien, sondern auch ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung darstellten. Unter anderem verbiete die Straßenverkehrsordnung bei der Benutzung von Fahrzeugen unnötigen Lärm zu verursachen. Dazu zähle insbesondere auch das unnötige Laufenlassen von Fahrzeugmotoren oder übermäßig lautes Schließen von Fahrzeugtüren. Auch unnützes Hin- und Herfahren sei innerhalb geschlossener Ortschaften verboten, wenn andere dadurch belästigt werden.

Schon bisher seien Ruhestörungen durch Poser der Polizei oder der Stadtverwaltung gemeldet worden. Oftmals sei der «Spuk» aber schon vorbei, bis die Polizei vor Ort erschienen sei. Dies führte, so Pressesprecherin Judith Feuerer, verständlicherweise zu Verdruss bei Anrufern, «weil diese das Gefühl hatten, dass nichts oder erst verspätet etwas passiert». Dies habe dazu geführt, dass viele derartige Ruhestörungen nicht mehr gemeldet haben. «Um gegen Poser ordnungsrechtlich vorgehen zu können, sind wir aber auf Zeugenaussagen angewiesen», betont Judith Feuerer und weist ausdrücklich darauf hin, dass die Adressen der Anzeigenden nicht veröffentlicht und nicht an Dritte weitergegeben werden.




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