Aus dem Polizeipräsidium Offenburg

Polizeipräsidium mahnt die Autofahrer – „Zehntausende Schülerinnen und Schüler aus den Stadt- und Landkreisen Baden-Baden, Rastatt und Ortenaukreis unterwegs“

Polizeipräsidium mahnt die Autofahrer – „Zehntausende Schülerinnen und Schüler aus den Stadt- und Landkreisen Baden-Baden, Rastatt und Ortenaukreis unterwegs“
Foto: Archiv

Baden-Baden, 10.09.2022, Bericht: ots Mit dem Start in das neue Schuljahr 2022/23 am Montag erhöht sich wie jedes Jahr das Aufkommen vieler junger Verkehrsteilnehmer auf dem Weg in die Schulen.

Zehntausende Schülerinnen und Schüler aus den Stadt- und Landkreisen Baden-Baden, Rastatt und Ortenaukreis sind täglich auf den Straßen unterwegs. Das Polizeipräsidium Offenburg wird daher in seinem Zuständigkeitsbereich auch dieses Jahr wieder in den ersten Schulwochen täglich im Rahmen der Aktion ‚Sicherer Schulweg‘ mit Polizeibeamtinnen und -beamten der Polizeireviere sowie der Verkehrspolizeidienststellen zu den relevanten Zeiten verstärkte Kontrollen durchführen. Die Schulwegunfälle – also Unfälle bei denen Schüler und Schülerinnen bis 17 Jahre als aktive Verkehrsteilnehmer auf dem Weg von oder zur Schule durch einen Verkehrsunfall verletzt werden – sollen dadurch weiter verringert werden.

Im vergangenen Schuljahr erfasste das Polizeipräsidium Offenburg statistisch 50 Schulwegunfälle. Dieser Wert liegt knapp unter dem Vorjahresniveau mit 53 Fällen. 44 junge Menschen wurden bei solchen Unfällen leicht verletzt, während es in vier Fällen sogar zu schweren Unfallfolgen kam. Todesfälle waren glücklicherweise nicht zu beklagen.

Betrachtet man die Unfallursachen, fällt auf, dass der Anteil an selbstverschuldeten Unfällen, wie auch im Schuljahr 2021/22 weiterhin bei rund 60 Prozent liegt. Die größte Gruppe der Verkehrsbeteiligungen an Schulwegunfällen lassen sich bei Radfahrenden mit etwa 43 Prozent feststellen, dicht gefolgt von Pkw-Lenkern mit 32 Prozent. Fußgänger waren mit etwa 13 Prozent am Unfallgeschehen beteiligt. Eine untergeordnete Rolle spielten demgegenüber Unfälle mit motorisierten Zweirädern, 5 Prozent, und Schulbussen, 2 Prozent.

Häufigste Ursachen von Schulwegunfällen sind mit etwa 42 Prozent Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr sowie Abbiegefehler und Vorfahrtsverletzungen. Auch klassische Fahrfehler finden sich mit beinahe gleich großem Anteil wieder.

Betrachtet man die verschiedenen Landkreise in einem regionalen Vergleich hinsichtlich der Anzahl der Schulwegunfälle, ereigneten sich im Ortenaukreis im Vergleich zum vorherigen Schuljahr weniger Unfälle, die Anzahl sank von 35 auf 31. Im Landkreis Rastatt kam es im Jahresvergleich zu einem weiteren Unfall. Die Unfallanzahl stieg dort von 12 auf 13. Im Stadtkreis Baden-Baden waren gleichbleibend sechs Schulwegunfällen zu verzeichnen.

Im Vergleich der Städte war in Offenburg ein Anstieg von sieben auf acht Unfälle zu verzeichnen. In Baden-Baden sowie Rastatt kam es zu sechs Unfällen, während sich in Lahr, Hohberg, Gengenbach und Bühl jeweils drei Unfälle ereigneten. Wie auch in den vergangenen Jahren lassen sich hierbei keine klassischen Häufungsstellen ausmachen.

 

Um diese Zahl der Unfälle weiter zu senken, werden die Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Offenburg im Rahmen der Aktion «Sicherer Schulweg» erneut polizeiliche Maßnahmen zur möglichen Unfallvorbeugung durchführen. Dazu gehören verstärkte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen im Umfeld von Schulen und Schulwegen sowie die Ahndung von Verstößen wie beispielsweise:

− Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht

− Geschwindigkeitsüberwachungen, insbesondere an Stellen mit erhöhten Unfallgefahren für Kinder und Jugendliche

− Verhalten von Kraftfahrzeugführenden gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln und Schulbussen an Bushaltestellen, Fußgängerfurten und -überwegen

− Park- oder Halteverbote auf Geh- und Radwegen, Schutzstreifen für Radfahrende, an Kreuzungen und in unübersichtlichen Kurvenbereichen, in «zweiter Reihe», an Bushaltestellen oder an Fußgängerüberwegen

− Nutzung von Mobiltelefonen und elektronischen Kommunikations-Informations-, oder Unterhaltungsgeräten während der Fahrt

− Technischer Zustand von Fahrrädern, insbesondere der Fahrräder von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg von und zu Schule

− Verhalten von Schülerinnen und Schülern auf ihren Schulwegen- insbesondere zu Fuß und mit dem Fahrrad

Tipps Ihrer Polizei – Das können Eltern tun!

− Laufen Sie anfangs mit Ihrem Kind ein paar Mal den Schulweg ab - hin und zurück. Dabei bietet es sich auch an, sich mit anderen Eltern abzusprechen. Der kürzeste Weg zur Schule muss nicht der beste und sicherste sein. Querungshilfen wie Mittelinseln, Zebrasteifen oder Fußgängerlichtzeichenanlagen sind nützliche Stellen zum sicheren Überqueren der Fahrbahn. Ein kleiner Umweg kann hier das Risiko minimieren. Sichere Schulwege findet man in den Schulwegplänen der jeweiligen Schule. Der Schulwegplan ist eine kartografische Darstellung des Umfeldes einer Schule, die sichere Querungsstellen, Gefahrenstellen und deren Bewältigung sowie günstige Wege von Wohnort der Kinder zur Schule aufzeigt.

− Achten Sie gerade in der kommenden Jahreszeit auf helle Kleidung. Reflektierende Sicherheitswesten erhöhen die Erkennbarkeit und damit die Verkehrssicherheit. Immer nach dem Motto: «Sehen und gesehen werden.»

− Wenn Sie Ihr Kind oder Kinder aus der Nachbarschaft zur Schule fahren, sichern sie die Kinder mit den vorgeschriebenen Kindersitzen.

− Fahren sie in der Nähe von Kindergärten- und Schulwegen langsam und rechnen Sie mit spontanen Handlungen von Kindern am Fahrbahnrand zum Beispiel plötzliches Losrennen auf die Fahrbahn. Seien Sie bremsbereit.

− Bedenken Sie: Kinder können die Gefahren im Straßenverkehr, wie zum Beispiel Geschwindigkeiten nicht richtig einschätzen.

− Lassen Sie die Kinder auf der Fahrbahn abgewandten Seite ein- und aussteigen. Halten sie mit ihrem Fahrzeug nicht auf dem Gehweg.

− Auch für «Eltern-Taxis» gilt: Im absoluten Halteverbot darf man nicht anhalten. Auch nicht nur für kurze Zeit. Diese Bereiche sind vor Kindergärten und Schulen eingerichtet, um Autofahrern und Kindern die Sicht nicht zu versperren und ein sicheres Queren der Fahrbahn zu ermöglichen.


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