Bilanz 2022

Posing und illegales Tuning werden auch in Baden-Baden verfolgt – Innenminister Thomas Strobl: „Wenn ein schwaches Hirn ein PS-starkes Auto steuert“

Posing und illegales Tuning werden auch in Baden-Baden verfolgt – Innenminister Thomas Strobl: „Wenn ein schwaches Hirn ein PS-starkes Auto steuert“
Poser-Kontrolle in der Baden-Badener Luisenstraße. Foto: Archiv

Baden-Baden/Stuttgart, 28.12.2022, Bericht: Redaktion Auch die Baden-Badener Poser-Szene muss sich auf ein unangenehmes neues Jahr einstellen.

Gerne sind diese Partylöwen in Baden-Baden rund um einschlägige Partyhotels und sonstige Hotspots unterwegs. Der Kick durch aufheulende Motoren und sonstiges lautstarkes Imponiergehabe gerät zunehmend in den Fokus der Behörden. «Posing und illegales Tuning sind nicht nur absolut unnötig, sondern auch gefährlich. Unsere Polizei kontrolliert deshalb konsequent: 1.000 Fahrzeuge wurden so im Jahr 2022 aus dem Verkehr gezogen!», erklärte gestern Innenminister Thomas Strobl zu dem Phänomen.

«Riskante Fahrmanöver oder übertriebenes Beschleunigen – die zweifelhafte Zurschaustellung ist gefährlich und absolut unnötig. Wir gehen deshalb gegen rücksichtsloses Posing und illegales Tuning in Baden-Württemberg professionell und entschieden vor, unsere Polizei kontrolliert intensiv und gezielt. Die Ergebnisse des zurückliegenden Jahres zeigen, dass unsere Spezialistinnen und Spezialisten hierbei erfolgreich auf unseren Straßen für Ordnung sorgen», stellt der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister fest.

 

Zur Bekämpfung der Poser-, Tuning- und Event-Szene habe die Polizei Baden-Württemberg in den Monaten März bis Oktober 2022 ihre zielgerichteten Kontrollen intensiviert. Hierbei stellten die Kontrollkräfte bei 12.400 kontrollierten Fahrzeugen knapp 4.100 Verstöße fest. Viele Poser und Tuner mussten nach Kontrollen den Heimweg zu Fuß antreten. In fast 1.000 Fällen wurde die Weiterfahrt untersagt oder das Fahrzeug sichergestellt oder beschlagnahmt. Auffällig hierbei sei, dass es sich bei knapp 2.840 der festgestellten Zuwiderhandlungen um technische Veränderungen und Manipulationen im Zusammenhang mit illegalem Tuning, also besonders sicherheitsrelevanten Verstößen gehandelt habe. Dies entspricht einer Quote von 69 Prozent. Das Erkennen und rechtssichere Vorgehen bei derartigen Manipulationen und technischen Veränderungen erfordere Spezialwissen deshalb sei im Frühjahr 2021 das Kompetenzteams «Posing, illegales Tuning, Eventszene» eingerichtet worden.

Bild Innenministerium Baden-Württemberg

Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg

Auch in diesem Jahr sei die Posingszene vielerorts in Erscheinung getreten. Posingspezifische Verstöße wie unnötiges Hin- und Herfahren und unnötige Lärm- und Abgasbelästigung wurden 110- beziehungsweise 596-mal zur Anzeige gebracht. Beim Posing drehen überwiegend junge Männer mit ihren zum Teil sehr leistungsstarken Fahrzeugen Runden durch die Innenstädte Baden-Württembergs. Dabei werden Motoren hochgedreht, kurze Vollgas-Sprints gefahren und ohrenbetäubender Lärm durch quietschende Reifen verursacht. Das stört nicht nur Anwohnerinnen und Anwohner, gerade für Fußgängerinnen und Fußgänger kann dies lebensgefährlich werden. «Motorleistung und Hirnleistung stehen zuweilen in einer erschreckenden Disproportionalität. Und wenn ein schwaches Hirn ein PS-starkes Auto steuert, ist das oft keine gute Kombination», warnt Thomas Strobl mit deutlichen Worten.

«Ein solches Imponiergehabe hat auf unseren Straßen nichts verloren. Die Einrichtung unseres Kompetenzteams hat sich hierfür absolut bewährt. Die Vernetzung der vorhandenen Expertise bei den einzelnen Polizeipräsidien ist Erfolgsgarant für die wirksame Bekämpfung der örtlichen Szenen. Wir gehen entschieden gegen Posing und illegales Tuning vor und werden auch in der kommenden Saison der Szene konsequent ihre Grenzen aufzeigen. 12.000 kontrollierte und 1.000 aus dem Verkehr gezogene Fahrzeuge im zu Ende gehenden Jahr sind eine klare Ansage für das Neue Jahr 2023», gibt Innenminister Thomas Strobl die Richtung für das neue Jahr vor.


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