Sicherer Schulweg

Verkehrsminister Hermann will Elterntaxis ausbremsen – „Absetzplätze“ in 300 Meter Entfernung zu den Schulen

Verkehrsminister Hermann will Elterntaxis ausbremsen – „Absetzplätze“ in 300 Meter Entfernung zu den Schulen
Foto: Archiv

Bild Nadja Milke Bericht von Nadja Milke
21.10.2022, 00:00 Uhr



Stuttgart Nichts ist so eindrucksvoll wie die eigene Erfahrung. Für den grünen Verkehrsminister Winfried Hermann, Grüne, ist es eine besondere Inspiration, dass er vor einer Schule wohnt und den täglichen Almauftrieb der Elterntaxis erlebt.

Nun hat sich Winfried Hermann vor Lehrer- und Elternvertretern an der Wilhelmsschule in Stuttgart-Untertürkheim für eine Reform des Straßenverkehrsrechts ausgesprochen. «Vor Schulen sollten eigentlich gar keine Autos fahren. Die Kommunen sollten das Recht erhalten, dort befristet die Straßen sperren zu können – oder Tempo 10 oder 20 zu verhängen», wird der Minister von der Stuttgarter Zeitung zitiert. Das Ein- und Aussteigen könnte dann im Umkreis von 300 Meter zur Schule nicht mehr möglich sein. Dies solle einhergehen mit der Schaffung eines sicheren Schulwegs, der vor den Schulen durch das Chaos der Elterntaxen gefährdet wird. Kinder sollten selbst zu Fuß, per Rad oder öffentlichen-Verkehrsmitteln die Schulen besuchen. Überlegungen für sogenannte «Absetzplätze» in einer Entfernung von mindestens 300 Meter soll für mehr Sicherheit vor den Schulen sorgen.

 

Zusammen mit Kultusministerin Theresa Schopper, Grüne, und Staatssekretär Wilfried Klenk, CDU, hatte Winfried Hermann die Wilhelms-Schule ausgewählt und präsentierte dort am Mittwoch das neue Landesprogramm «Movers: Aktiv zur Schule». «Unser Ziel ist es, die Anzahl der Elterntaxis bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent zu reduzieren, indem immer mehr Schülerinnen und Schüler ihre Wege zu Fuß, mit dem Tretroller oder dem Fahrrad sicher zurücklegen wollen und können», wird der Verkehrsminister in einer Mitteilung seines Ministeriums zitiert.

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Über «Movers»:
Quelle: Vermehrsministerium Baden-Württemberg

Movers bietet eine landesweite Vor-Ort-Beratung. Schulen und Kommunen in Baden-Württemberg können sich bei einer zentralen Servicestelle und einem Beratungsnetzwerk informieren, welche Unterstützungsangebote es gibt und eine individuelle Auswahl treffen. Koordiniert wird das Landesprogramm von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW).

Neben der bewährten Radfahrausbildung in der vierten Klasse umfasst das Programm folgende Bausteine:

• Unterstützung bei der Erstellung von Schulwegplänen

• Unterstützung bei der Etablierung von Bike-Pools in Schulen

• Förderung von Infrastrukturvorhaben zur Schulwegsicherung

• Förderung von sicheren Abstellanlagen an Schulen

• Auszeichnung Fahrradfreundliche Schule

• Stadtradeln an Schulen

Weitere Bausteine sind in der Entwicklung.

Mehr: PDF «Das neue Landesprogramm MOVERS – Aktiv zur Schule»




Nadja Milke ist Redakteurin bei goodnews4.de und Mitglied der Landespressekonferenz Baden-Württemberg. Sie wohnt in der Baden-Badener Innenstadt und kennt sich dort gut aus, aber selbstverständlich auch in den anderen Baden-Badener Stadt- und Ortsteilen. Über Post freut sie sich: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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