Zukunftsfestival in Bühl

Auszeichnung für „Dorf der Freundschaft in Vietnam“ – Unternehmer Marduk Buscher würdigt „20 Jahre bestehende Engagement“

Auszeichnung für „Dorf der Freundschaft in Vietnam“ – Unternehmer Marduk Buscher würdigt „20 Jahre bestehende Engagement“
OB Hubert Schnurr (links), Mit-Organisator des ZukunftsFestivals, Frohmut Menze (rechts), Preisträgerin Rosemarie Höhn-Mizo und Preisstifter Marduk Buscher. Foto: Monika Buscher

Baden-Baden/Bühl, 06.05.2019, Bericht: Buscher Im Rahmen des «Zukunftsfestivals» des GemeinwohlForums Baden e.V. ist der siebte Buscher-Media-Zukunftspreis durch den Bühler Oberbürgermeister Hubert Schnurr an den Verein «Dorf der Freundschaft in Vietnam e.V.», vertreten durch Rosemarie Höhn-Mizo, verliehen worden.

Der Preisgeber und Baden-Badener Medien-Unternehmer Marduk Buscher würdigte bei seiner Laudatio das über 20 Jahre bestehende Engagement des Vereins und seiner Vorsitzenden für vietnamesische Kriegsveteranen und für die an den Spätfolgen des Vietnamkrieges erkrankten Kinder und Jugendlichen. Das «Dorf der Freundschaft» gibt etwa 150 von diesen eine Heimat, sowie Ausbildung und medizinische Betreuung, ohne welche die durch das von der US-Armee eingesetzte Entlaubungsmittel Agent Orange geschädigten und teils mehrfach behinderten Menschen kein menschenwürdiges Leben führen könnten.

Der Gründer der Initiative, der bereits 2002 an den Folgen seines eigenen Wehrdienstes in Vietnam verstorbene US-Kriegsveteran George Mizo, hatte nach seinem Kriegsdienst die weitere Wehrpflicht verweigert und war dafür 2,5 Jahre in US-Haft gewesen, bevor er sich in Deutschland niederließ. Er formulierte den auffordernden Satz «You can make a difference» (Du kannst die Änderung bewirken) und wollte mit seiner ehrenamtlichen Arbeit ein Stück des Unrechts wieder gut machen, welches die US-Regierung dem vietnamesischen Volk angetan hatte.

Buscher erinnerte sich anlässlich der Preisverleihung daran, dass er selbst schon als 7-8jähriger eigenhändig Flugblätter gegen den Vietnamkrieg vervielfältigt und verteilt hatte. Das Engagement gegen Rüstung und Krieg lassen ihn auch heute nicht los, und er sagte voraus, dass «unsere Gesellschaft in Zukunft noch viele solcher Hilfs- und Wiedergutmachungsvereine» werde gründen müssen, «um die Folgen von Rüstungsexporten und Auslandseinsätzen der Bundeswehr wieder gut zu machen». Insofern seien Versöhnungs-Initiativen Zukunftsprojekte, deren Ziel eine friedlichere Welt sei.

Rosemarie Höhn-Mizo, Witwe und Mitstreiterin von George Mizo und heutige Vorsitzende des ausgezeichneten Vereins, bedankte sich für die mit dem Zukunftspreis verbundene Geldspende, mit welcher in Vietnam ein Dutzend Kinder-Rollstühle angeschafft werden könne, und freute sich darüber, mit ihrem Informationsstand auf dem Bühler Zukunftsfestival genau die engagierten Menschen ansprechen zu können, welche durch Engagement und Interesse solche Anliegen wie das ihrige voranbringen könnten.

In diesem Jahr wird der Buscher-Media-Zukunftspreis zum siebten Mal verliehen. Die früheren Preisträger waren 2013 der ADFC, der das Preisgeld für eine Aktion mit der Lebenshilfe eingesetzt hat, und 2014 die Initiative «Plant-for-the-planet» von Felix Finkbeiner mit ihrer weltweiten Aufforstungsaktion. Das Kinderhilfswerk NPH wurde 2015 für eine Solaranlage mit Ausbildungsaktivitäten auf Haiti ausgezeichnet, im Jahr 2016 erhielt den Preis der Verein AktivBrücke in Baden-Baden – stellvertretend für die gesamte Flüchtlingsarbeit der Bürgerschaft. 2017 wurde das humanitäre Engagement von «PalMed», einem Zusammenschluss palästinensischer Ärzte und Apotheker, die von Deutschland aus ihren Landsleuten in den besetzten Gebieten Palästinas und in den Flüchtlingslagern in den Staaten rund um Israel leisten, gewürdigt, und in 2018 wurde die Integrationsarbeit im Stadtteilzentrum Briegelacker in Baden-Baden ausgezeichnet.

Ökologie, Inklusion, Hilfe zur Selbsthilfe, Solidarität mit Krisenopfern sind also die Triebfedern des Engagements von Dr. Marduk Buscher, Geschäftsführer des kurstädtischen IT-Systemhauses «IT + Media Group GmbH». Ihm liegt daran, einen «atmenden» Preis zu vergeben, der abwechselnd internationales und lokales oder regionales Engagement belohnt. Er möchte mit dem Preis konstruktive Initiativen auszuzeichnen, die «in den verschiedensten Bereichen des menschlichen Zusammenlebens den Keim einer Besserung, einer Entspannung, eines Hoffnungsschimmers pflanzen».


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