Baden-Baden, 18.03.2023, Bericht: Redaktion Einst war die Baden-Baden die Heimat einer Szene von Künstlern und Dichtern. Fjodor Dostojewski verspielte im Casino sein letztes Hemd. Iwan Turgenjew dagegen lebte in Saus und Braus als reicher Wahl-Baden-Badener in unserer Stadt.

Nicht so präsent im Bewusstsein ist die große Zahl von deutschen Schriftstellern, die unsere Stadt zu einer Metropole der Literatur gemacht hatten. Otto Flake, Reinhold Schneider, Werner Bergengruen, Georg Grodeck, Julius Stern und Berta Stern sind nur einige Namen für die Tradition Baden-Badens als Stadt der Dichter. Geblieben ist davon nicht viel. Zumindest für die nicht so kapitalkräftigen Künstler gibt es in der Baden-Badener Innenstadt keine Szene und auch kaum passablen Wohnraum. Immerhin ist das jährliche Baldreit-Stipendiat ein kleines Zeichen, das an diese Tradition unserer Stadt erinnert. Im vergangenen Jahr wurde die Kölner Schriftstellerin Nora Schramm im Rahmen der jährlichen Baldreit-Ausschreibung aus über 120 Bewerbungen ausgewählt.

Die Mitteilung des Rathauses Baden-Baden zur Lesung von Nora Schramm im Wortlaut:

Die Stipendiatin Nora Schramm lebt seit Oktober 2022 für sechs Monate im Baldreit-Komplex in der Baden-Badener Innenstadt. Die Stadt Baden-Baden schreibt dieses Aufenthaltsstipendium seit 1988 jährlich aus, und mit Unterstützung der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau haben junge Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, ihre künstlerische Arbeit ohne Alltagssorgen weiter voranzubringen. Mehr als 40 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus den Sparten Bildende Kunst, Komposition und Literatur waren seither in der Stadt. Viele von ihnen sind bis heute sehr erfolgreich und haben immer noch Verbindungen zur Stadt.

Nora Schramm arbeitet nun seit Oktober in Baden-Baden an ihrem Debütroman mit dem Arbeitstitel «Die Treppe». Zum Ende ihres Aufenthalts gibt sie einen Einblick in ihre Zeit als Baldreit-Stipendiatin. Im Gespräch erzählt sie über Texte, Schriftstellerei und ein halbes Jahr in Baden-Baden. Dabei liest sie auch Passagen aus ihrem Manuskript.

Das städtische Kulturbüro freut sich, in Kooperation mit der Stadtbibliothek zu einer Lesung und Gespräch mit Nora Schramm einzuladen am Dienstag, 28. März, um 19.30 Uhr, in der Stadtbibliothek, Luisenstraße 34. Der Eintritt ist frei! Um Anmeldung beim städtischen Kulturbüro wird gebeten unter Telefon 07221 93-20 66 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.