Baden-Badener „Werkzentrale“ präsentiert Vernissage Frank Lippold – „Kunstort“ im Gunzenbachtal

Baden-Baden, 02.11.2022, Bericht: Redaktion Eine Podiumsdiskussion, ein Künstlergespräch und ein Workshop gehören zur interaktiven Präsentation der «Werkzentrale» in Baden-Baden am Sonntag.

Der digitale wie analoge «Kunstort» im Gunzenbachtal Baden-Baden, öffne erstmals eine Pforten für die breite Öffentlichkeit mit der Vernissage Frank Lippold, teilen die Veranstalter mit. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet am Sonntag, den 6. November 2022, von 12 bis 18 Uhr statt.

Die weitere Mitteilung der «Werkzentrale» im Wortlaut:

Die Werkzentrale geht als junger Kunstort in Baden-Baden und weltweit einen einzigartigen Weg der wissenschaftlichen Dokumentation, Präsentation und Vermittlung singulärer Werke. Der Titel Werkzentrale versteht sich als Wortspiel: Zentrale Werke – Werkzentrale, und wirkt damit nicht nur als Zentrum für Kunst, sondern ebenso als ein Ort, der sich dem einzelnen Werk intensiv widmet. Evoziert wird hierdurch eine Auseinandersetzung mit Kunst, die sich einer konsumorientierten Rezeption bewusst widersetzt.

Erst 2022 gegründet öffnet die Werkzentrale am 6. November erstmalig exklusiv ihre Pforten für eine breite Öffentlichkeit. Ein umfangreiches Programm – Künstlergespräche, Workshops, Podiumsdiskussion – präsentiert die Werkzentrale in all ihren Facetten. Kunst, die Beschäftigung mit ihr und der Austausch über sie, steht hier im Mittelpunkt. Die Veranstaltungen richten sich explizit an Alle. Die Veranstaltungsserie beginnt um 12 Uhr mit der Vernissage Unendliche Linie. Der Künstler Frank Lippold stellt eine exquisite Auswahl aus seinem OEuvre vor, kuratiert von Dr. Lisa Steib. Opernregisseur Benjamin Schad wird anschließend mit Frank Lippold und Dr. Lisa Steib das weitere Programm gestalten.

 

Programm, Sonntag, 6. November 2022, 12 bis 18 Uhr

• 12 Uhr Vernissage Unendliche Linie Frank Lippold, Dr. Lisa Steib und Benjamin Schad
• 13 Uhr Vortrag Dr. Lisa Steib: Interaktive Einführung in die Werkzentrale
• 14 Uhr Künstlergespräch mit Frank Lippold, Dr. Lisa Steib und Benjamin Schad
• 15 Uhr Workshop (alle Altersgruppen) Musiktheater und ästhetische Erfahrungen, Benjamin Schad, Opernregisseur und Universitätsdozent
• 16 Uhr Vortrag Dr. Lisa Steib: Interaktive Einführung in die Werkzentrale
• 17 Uhr Kunst als Haltung Podiumsdiskussion mit Dr. Lisa Steib, Frank Lippold und Benjamin Schad
• 18 Uhr Frank Lippold führt durch die Ausstellung Unendliche Linie. Im Anschluss: gemeinsamer Apéro.

Vitae

Frank Lippold, in Greifswald geboren, lebte seit 1974 in Dresden, wo er 1987 – 1990 eine Werkzeugmacherlehre absolvierte. 1991 – 1996 studierte er an der Hochschule fur Bildende Kunste Dresden, 2002 war er Meisterschuler bei Ralf Kerbach, HfBK Dresden. 2003 bis 2014 lebte er auf Schloss Scharfenberg bei Dresden, seit 2015 lebt er in Baden-Baden. Mitte der 1990er Jahre druckte Frank Lippold seine in Holz geschnittenen Werke letztmalig auf Papier. Seither verzichtet er programmatisch auf jegliche Druck- und Vervielfältigungsverfahren. Frank Lippold entwickelt permanent traditionelle Techniken weiter, die ohne aufwändiges, technisches Equipment auskommen: Er schnitzt in farblich bearbeitetes Holz. Aus zweidimensionalen Farbflächen wird über Monate ein reliefartiges Bild herausgeschnitten. Die beharrliche Technik kennt kein Zurück: Jeder noch so kleine Schnitt hinterlässt konsequent seine Spuren. Der künstlerische Arbeitsprozess verlangt nach Dauer, Geduld, Vorstellungskraft und Konzentration – und ermöglicht einen heute ungewohnt kontemplativen Austausch zwischen Kunstwerk und Betrachter. So entstehen großformatige und skulpturale Werke, in denen sich Elemente der Malerei, des Holzschnitts und der Zeichnung zu etwas Neuem verbinden.

Dr. Lisa Steib ist Kunstwissenschaftlerin, Autorin und Kuratorin. Seit 2014 freie kuratorische Vorhaben und Mitarbeit an einem Kultur- und Landschaftsprojekt in Baden-Baden (Abonnenten-Garten). Sie veröffentlichte mehrere Essays zu Terry Fox und hielt zahlreiche Vorträge zu seinem Werk im In- und Ausland. 2020 Online-Publikation der Dissertation zu Terry Fox (gefördert durch das Cusanuswerk, Bonn): »So all these different things are sculpture.« Zu Werk und Wort von Terry Fox in den 1960er und 1970er Jahren. Narrative Erweiterungen des Formats «Werkverzeichnis», Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Weiterer Forschungsschwerpunkt: Kunst und Komik.

Benjamin Schad, Diplom-Opernregisseur und Universitätsdozent. Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main in den Klassen von Hans Hollmann und Christof Loy. Inszenierungen an Häusern wie der Oper Frankfurt, Oper Köln, Bern, Basel, Luzern, Montepulciano u.v.a. Mit seiner Inszenierung The turn of the screw an der Oper Köln erregte er deutschlandweit Aufmerksamkeit und wurde hierfür mit dem bedeutenden Götz-Friedrich-Preis ausgezeichnet. Zahlreiche Inszenierungen des Repertoires und viele Ur- und Erstaufführungen. Ebenso Produktionen im Schauspiel und Zeitgenössischen Tanz. Kennzeichnend für seine Arbeit ist das ständige Hinterfragen und Verbinden verschiedenster künstlerischer Ausdrucksformen. Ein weitere Schwerpunkt seines Wirkens liegt in der Vermittlungsarbeit. Hier gibt er sein Wissen für Studierende verschiedenster Disziplinen weiter (Szene Oper, Bühnen- und Kostümbild, Architektur, ästhetische Bildung).


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