Aus dem Rathaus Baden-Baden

Bildhauerin Christiane Wien ist "Künstlerin in Baden-Baden 2021“!

Bildhauerin Christiane Wien ist "Künstlerin in Baden-Baden 2021“!
Christiane Wien ist Preisträgerin "Künstler in Baden-Baden 2021". Foto: Knut Quinten

Baden-Baden, 02.12.2021, Bericht: Rathaus Der alljährlich verliehene Kunstpreis der Stadt «Künstler in Baden-Baden 2021» geht in diesem Jahr an die 1969 in Baden-Baden geborene Bildhauerin Christiane Wien.

Zu diesem Anlass gibt die Künstlerin den Räumlichkeiten im Alten Dampfbad ein ganz neues Gesicht und installiert fünf raumgreifende Skulpturen. Die Eröffnung findet am Sonntag, 5. Dezember, um 11 Uhr, im Alten Dampfbad statt. Es gilt die 2G Regel. Die Prüfung des Impfnachweises erfolgt elektronisch durch scannen des QR-Codes und Abgleich mit einem Ausweisdokument. Das gelbe Impfbuch ist nicht mehr ausreichend.

Die Ausstellung läuft bis zum 30. Januar 2022. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Am 24., 25 und 31. Dezember sowie am 1. Januar ist die Ausstellung geschlossen.

Nach langen Studienjahren in aller Welt und zahlreichen internationalen Auszeichnungen für ihre Arbeit im Grenzgebiet zwischen Klang und Skulptur kehrt Christiane Wien mit dieser Ausstellung in ihre Heimatstadt zurück. Die Künstlerin hatte zunächst ein Germanistikstudium mit dem Magister Artium abgeschlossen, bevor sie sich der Bildhauerei zuwandte. Nach dem Bachelor of fine Arts an der Alanus Hochschule in Alfter fand sie den richtigen Ort für ihre Spezialisierung in Saarbrücken, wo sie Freie Kunst und Sound Art studierte (Master of fine Arts 2018). In Saarbrücken fand sie ein Atelier und den richtigen Ort für ihre Arbeiten.

Von dort kam auch der LKW mit tonnenschweren Betonplatten, eigenartigen elektronischen Geräten und federleichten, hochempfindlichen Parabolstrukturen. Diese Elemente werden im Alte Dampfbad zu fünf großen Raumskulpturen zusammengebaut.

Die Räume der Gesellschaft der Freunde junger Kunst im Alten Dampfbad wurden durch Christiane Wien und ihre Mitarbeiter in den letzten beiden Wochen völlig verändert und in einen Klangraum verwandelt. Auffälligstes neues Element ist ein knallgelber Teppich. Die Farbe Gelb überstahlt alles und ist die erste betretbare Intervention in das ehrwürdige Gemäuer, die aber nicht schmerzt, sondern wohltuend «modern» die Räume wandelt. Zudem hat der textile Belag eine wichtige schalldämpfende Funktion im Zusammenhang mit den akustischen Skulpturen der Bildhauerin. Die Farbe Gelb fasst alle fünf Räume des Kunstvereins zusammen, man befindet sich in einem Gesamtkunstwerk und merkt dies bereits beim ersten Schritt in die Ausstellung:

 

Die fünf Räume des Kunstvereins werden jeweils von einer großen Skulptur beherrscht, deren Material und Form erst mal eher bescheiden, zurückhaltend wirkt, obschon die Arbeiten riesengroß und raumgreifend sind. Nähert man sich den Werken, nehmen sie einen mit allen Sinnen in Beschlag. An den mannshohen Betonplatten sind kleine Resonanzerzeuger angebracht, die deren Masse zum Schwingen und «Singen» bringen. Die Materialresonanz wird für unsere Ohren und den ganzen Körper nur im Nahbereich spürbar, wird dann aber über die ganze Haut sehr intensiv empfunden.

Material, Resonanz, Raum und Klang werden in einem Ganzen erlebt. Ausstellungsbesucher bleiben nicht nur in der Beobachterrolle, sondern werden mit allen Sinnen Teil der Installation. Bildhauerin und Klangkünstlerin Christiane Wien bringt die Masse der Betontafeln dazu, ihre Töne zu spielen und schafft es, Skulptur und Raumklang zu vereinen. Dabei sind es sehr einfache, vor allem materialbezogene klangliche Elemente, die die Töne entwickeln.


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