Aus dem Rathaus Bühl

Bühl entdeckt einen großen Künstler – „Es gab bislang wenig über ihn. Das versuchen wir nun zu beheben“

Bühl, 07.07.2021, Bericht: Rathaus «Karl Adam-Leonhard (1876 – 1926) – Ein Künstler beiderseits des Rheins» lautet der Titel einer Ausstellung, die das Team des Stadtgeschichtlichen Instituts entworfen hat. Sie ist ab Sonntag, 11. Juli, im Stadtmuseum in der Schwanenstraße zu sehen.

«Es gab bislang wenig über ihn. Das versuchen wir nun zu beheben», sagt Michael Rumpf, der Leiter des Stadtmuseums, zur ersten Ausstellung überhaupt über Karl Adam-Leonhard. Rund 50 Werke wurden dafür zusammengetragen, darunter auch viele Leihgaben aus Privatbesitz.

Ein Großteil der ausgestellten Gemälde sind Aquarelle und Ölgemälde. Häufig zeigen sie Landschaftsszenen diesseits und jenseits des Rheins sowie Ansichten von Straßburg, wo der Künstler knapp 20 Jahre lang gelebt hat. Zu sehen sind aber auch sogenannte Marketerien, aus einzelnen Furnierstücken zusammengesetzte Bilder. «Dies unterstreicht die bemerkenswerte Vielfalt von Karl Adam-Leonhard, obwohl er gar nicht studiert hat», betont Ina Stirm vom Stadtgeschichtlichen Institut.

Der Künstler erblickte 1876 als Karl Ludwig Adam das Licht der Welt. Er war eines von sechs Kindern des Bildhauermeisters Karl Adam, der die Steinmetztradition im mittlerweile abgerissenen «Steinmetzhaus» in der Bühler Hauptstraße 3 begründete. Die Mutter, eine geborene Leonhard, verstarb früh. Ihretwegen nahm der junge Künstler ihren Geburts- als Künstlernamen an.

Abgesehen von einer Ausbildung als Dekorationsmaler brachte sich Adam-Leonhard die weiteren künstlerischen Fähigkeiten selbst bei. Er war durchaus erfolgreich in dem, was er auf die Leinwand bannte: Zahlreiche Galerien in seiner Wahlheimat Straßburg verkauften seine Gemälde, noch heute sind sie dort gelegentlich zu finden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs musste der Künstler zusammen mit seiner Ehefrau und den in Straßburg geborenen Söhnen die Stadt verlassen. Er siedelte nach Rastatt über, wo er sechs Jahre darauf verstarb.

Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Stadtmuseums zu sehen: Dienstag, 9.00 bis 13.00 Uhr, sowie Donnerstag und Sonntag, 14.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Besucher müssen eine medizinische Maske tragen. Der Nachweis einer Impfung, Genesung oder eines negativen Corona-Tests ist derzeit nicht erforderlich.


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