Baden-Baden, 30.08.2019, Bericht: Theater Am Sonntag öffnet das Theater Baden-Baden für die Matinee um 11 Uhr seine Türen, um die erste Premiere der neuen Spielzeit vorzustellen. Der Eintritt ist frei.

In dem Schauspielstück «Furor» behandelt das bekannte Autoren-Duo Lutz Hübner und Sarah Nemitz gleich mehrere brandaktuelle Themen. Inhaltlich wird in Realzeit auf der Bühne zu sehen sein, wie der fiktive OB-Kandidat Heiko Braubach die Mutter des minderjährigen Junkies Enno besucht, den Braubach mit dem Auto angefahren und schwer verletzt hat. In der Konfrontation zwischen Braubach (gespielt von Oliver Jacobs) und Ennos Mutter Nele (Constanze Weinig) prallen völlig verschiedene Lebenswelten aufeinander. An Brisanz nimmt die Situation zu, als Ennos Cousin Jerome in der Wohnung auftaucht. Jerome (Jonathan Bruchmeier) kommt direkt von seiner Arbeit, einer extrem anstrengenden und schlecht bezahlten Arbeit bei einem Sub-Unternehmen in der Paketauslieferung. Seine Wut auf das Establishment entlädt sich an Braubach und die Situation spitzt sich immer weiter zu. Denn auch Braubach scheint nicht hunderprozentig integer. Die zentrale Frage «Ist das gerecht?», die das Theater in dieser Spielzeit auch als Motto gewählt hat, findet in diesem Stück keine einfachen Antworten. Stattdessen wird sie hier mit neuen Fragen verbunden, unter anderem der Frage nach Selbstjustiz, nach Macht und Machtmissbrauch, nach Kommunikation sowohl in der digitalen als auch der realen Welt.

Bei der Matinee am Sonntag wird sich Dramaturgin Leona Lejeune im Gespräch mit den beiden Schauspielern Oliver Jacobs und Jonathan Bruckmeier sowie Regisseur Benjamin Bracher den Fragen des Textes und seiner Inszenierung in Baden-Baden ausführlich auseinandersetzen. Die Premiere von «Furor» findet dann am 7. September um 20 Uhr im Theater statt.

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