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Ein Gedicht zum Wochenende – „Die Stadt“ von Theodor Storm

Ein Gedicht zum Wochenende – „Die Stadt“ von Theodor Storm
Das einzige, was Baden-Baden fehlt, ist das Meer. Foto: Archiv

Baden-Baden, 05.07.2025, Bericht: Redaktion Diese kleine goodnews4-Serie hilft vielleicht zu erkennen, dass nichts so flüchtig ist wie die tägliche Nachricht.

Ein kleines Gedicht zur Inspiration, vielleicht auch zum Sinnieren und gelegentlich auch zum Schmunzeln. Ausgesucht von Christian Frietsch.

Die Stadt

Am grauen Strand, am grauen Meer,
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
Kein Vogel ohne Unterlaß;
Die Wandergans mit hartem Schrei
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.

Theodor Storm

Deutscher Schriftsteller

Geboren: 14. September 1817 in Husum, Herzogtum Schleswig
Gestorben: 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen




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