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Ein Gedicht zum Wochenende – „Frühzeitiger Frühling“ von Johann Wolfgang von Goethe

Ein Gedicht zum Wochenende – „Frühzeitiger Frühling“ von Johann Wolfgang von Goethe
Foto: Archiv

Baden-Baden, 02.03.2024, Bericht: Redaktion Diese kleine goodnews4-Serie hilft vielleicht zu erkennen, dass nichts so flüchtig ist wie die tägliche Nachricht.

Ein kleines Gedicht zur Inspiration, vielleicht auch zum Sinnieren und gelegentlich auch zum Schmunzeln. Ausgesucht von Christian Frietsch.

Frühzeitiger Frühling

Tage der Wonne,
kommt ihr so bald?
Schenkt mir die Sonne,
Hügel und Wald?

Reichlicher fließen
Bächlein zumal.
Sind es die Wiesen?
Ist es das Tal?

Blauliche Frische!
Himmel und Höh`!
Goldene Fische
wimmeln im See.

Buntes Gefieder
rauschet im Hain,
himmlische Lieder
schallen darein.

 

Unter des Grünen
blühender Kraft
naschen die Bienen
summend am Saft.

Leise Bewegung
bebt in der Luft,
reizende Regung,
schläfernder Duft.

Mächtiger rühret
bald sich ein Hauch,
doch er verlieret
gleich sich im Strauch.

Aber zum Busen
kehrt er zurück:
Helfet, ihr Musen,
tragen das Glück!

Saget, seit gestern
wie mir geschah?
Liebliche Schwestern,
Liebchen ist da!

Johann Wolfgang von Goethe

Deutscher Dichter, Politiker und Naturforscher

Geboren: 28. August 1749, Frankfurt am Main
Gestorben: 22. März 1832, Weimar




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