Aus dem Rathaus Rastatt

Geschichtsbewusstsein in Rastatt – Die Rolle von Sibylla Augusta Ehefrau von Wilhelm von Baden-Baden, dem „Türkenlouis“

Geschichtsbewusstsein in Rastatt – Die Rolle von Sibylla Augusta Ehefrau von Wilhelm von Baden-Baden, dem „Türkenlouis“
Ausschnitt aus einem Gemälde eines unbekannten Malers, Markgräfin Sibylla Augusta im Witwenschleier; heute im Stadtmuseum Rastatt. Foto: Stadtmuseum Rastatt

Rastatt, 19.01.2024, Bericht: Rathaus Die Markgräfin Sibylla Augusta lebte von 1675-1733 und war die Ehefrau des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden dem «Türkenlouis». Nach dessen Tod war sie von 1707 bis 1727 Regentin der Markgrafschaft Baden-Baden und hat auch in Rastatt vielfältige Spuren hinterlassen.

Die Historische Bibliothek Rastatt lädt alle Interessierten am Mittwoch, 24. Januar 2024, um 18 Uhr, zu einem Vortrag von Uli Steiger, Leiter der Bibliothek, ein. Er widmet sich unter dem Titel ‚Markgräfin Sibylla Augusta als Stifterin: Piaristen – Historische Bibliothek – Schlosskirche Rastatt‘ dem Stiftungswesen der badischen Regentin. Treffpunkt ist im Bibliothekssaal der Historischen Bibliothek im Ludwig-Wilhelm-Gymnasium, Lyzeumstraße 11. Der Vortrag ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht nötig. Weitere Infos unter www.historische-bibliothek-rastatt.de.

Eine Stiftung von zentraler Bedeutung für Sibylla Augusta war die Errichtung des Piaristenkollegs in Rastatt 1715. Vorbild dafür war die Stiftung ihrer Großmutter Herzogin Anna Magdalena in Schlackenwerth im Zuge der Ausbau zur Residenz der Herzöge von Sachsen-Lauenburg. Damit entstand für die böhmische Residenz, vor allem aber auch für das konfessionell gebundene Obrigkeitsverständnis eines Herrschers, eine wichtige und bedeutsame Bildungseinrichtung. Dies war auch der Anstoß für Sibylla Augusta als Regentin der Markgrafschaft Baden, der sie – resultierend aus ihrem Frömmigkeitsverständnis – zur Gründung des Rastatter Piaristenkollegs bewog: Die Vermittlung des «wahren Glaubens» im Zusammenhang mit der konfessionellen Bildung der Untertanen stand im Mittelpunkt.

 

Der Vortrag des Bibliotheksleiters Dr. Uli Steiger geht den Beweggründen Sibylla Augustas für die Einrichtung des Piaristenkollegs ebenso nach wie den dazu nötigen Voraussetzungen. Er berichtet von den Anfängen der Stiftung, allerdings auch «von der Last einer Stiftung» sowie dem raschen Abebben des markgräflichen Engagements für die gerade gegründete Rastatter Bildungseinrichtung verbunden mit der Hinwendung Sibylla Augustas zu den Jesuiten. Damit rücken die Gründe für das relativ schnelle Ende des Kollegs bereits 1729 in ein neues Licht. Ein Seitenblick gilt abschließend der 1736 erfolgten Wiedergründung des Piaristenkollegs durch Markgraf Ludwig Georg, dem Sohn der Stifterin.




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