Buch-Neuerscheinung
Heftige Diskussion um Rolle des SWR beim „Fall Tannenhof“ – Lesung aus dem neuen Buch von Christian Frietsch
Baden-Baden, 21.08.2021, Bericht: Redaktion Bei der Vorstellung des neuen Buches von Christian Frietsch am Donnerstagabend kam es im Badischen Hof zu einer über einstündigen Diskussion über die Rolle des Südwestrundfunks beim größten Wohnbauprojekt in der Geschichte der Baden-Badener Innenstadt.
In dem Buch «Der Fall Tannenhof – Die Doppelmoral des öffentlich-rechtlichen Rundfunks» schildert goodnews4-Herausgeber Christian Frietsch die Vorgänge von 2013 bis 2021 zur Realisierung des Wohnbauprojekts Tannenhof. Der ehemalige Bürgermeister Kurt Liebenstein verteidigte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und sieht die Verantwortung für das Ergebnis des auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Wohnbauprojekts bei den Verantwortlichen im Baden-Badener Rathaus. FDP-Fraktionschef Rolf Pilarski dagegen ging mit dem verschwenderischen Umgang der acht Milliarden Euro des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ins Gericht. FBB-Stadtrat Wolfgang Niedermeyer forderte die Anwesenden auf, sich an der demokratischen Willensbildung zu beteiligen und sich auch um ein Mandat im Baden-Badener Gemeinderat zu bewerben. Unter den Gästen befanden sich weitere Vertreter des öffentlichen Lebens, unter anderen Professor Robert Mürb, Vorsitzender des Vereins Baden in Europa, der eine kritische Auseinandersetzung zum Thema forderte. Gekommen war auch Anemone Bippes, Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Baden-Baden.
Seine Lesung eröffnete Christian Frietsch mit dem ersten Kapitel des Buches, das sich mit einer Rede von Reinhold Maier am 27. Juli 1949 befasst. Der Ministerpräsident von Württemberg-Baden und spätere Ministerpräsident von Baden-Württemberg hinterließ seine Zweifel, ob das System des öffentlich-rechtlichen Rundfunks tatsächlich zur Freiheit der Medien beitragen würde. «Wir im öffentlichen Interesse sind begierig zu wissen zu welchem zukünftigen ‚Jemand‘ der heute anscheinende ‚Niemand‘ sich entwickeln wird“.» Christian Frietsch versucht in seinem Buch darauf eine Antwort zu geben. Auch ein Interview-Auszug eines Gesprächs von Christian Frietsch mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist über einen QR-Code im Buch abrufbar. Dabei geht es um die Macht und Verantwortung der Oberbürgermeister auch in der Wohnbaupolitik.
Zum Buch:
Kaum eine Sendung zur Wohnungsnot in Deutschland vergeht, ohne dass Redaktionen von ARD, ZDF und Deutschlandfunk skrupellose Immobilienspekulationen zu Lasten der Wohnungssuchenden in Deutschland beklagen. In Baden-Baden wurde der SWR nun selbst zum größten Immobilienspekulanten in der Geschichte der Baden-Badener Innenstadt. Mit Unterstützung der Verantwortlichen im Baden-Badener Rathaus setzte die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt einen Masterplan für den Bau von 382 Wohnungen durch, die bis zum Jahr 2027 entstehen sollen. Auf dem mit Rundfunkgebühren finanzierten Grundstück wird es aber kaum Wohnraum geben für Rundfunkbeitragszahler mit kleinem Geldbeutel. Christian Frietsch schildert in «Der Fall Tannenhof» die Entscheidungsprozesse, bei denen sich die Vorzeichen umgekehrt haben. Nicht der Staat mischt sich in die Angelegenheiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein, sondern der öffentlich-rechtliche Rundfunk selbst macht sich die Vertreter des Staates gefügig.
QR-Codes im Buch führen zu Interviews mit dem SWR-Intendanten, dem Geschäftsführer des Investors Epple, den politisch Verantwortlichen und einem Interview des Autors mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann zur politischen Rolle der Oberbürgermeister in Baden-Württemberg.
Titel: Der Fall Tannenhof – Die Doppelmoral des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
ISBN: 9798529951170
Autor: Christian Frietsch
Umfang: 216 Seiten
Preis: 16,90 Euro
Verlag: goodnews4.de
Erhältlich im Buchhandel und bei Amazon
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