Welterbe Baden-Baden

ICOMOS Deutschland Monitoring-Beauftragte in Baden-Baden – Kritische Fragen nicht erwünscht

ICOMOS Deutschland Monitoring-Beauftragte in Baden-Baden – Kritische Fragen nicht erwünscht
Die Monitore am Merkurberg mit dem Team der Stadt Baden-Baden und der baden-württembergischen Landesdenkmalpflege. Foto: Stadt Baden-Baden

Baden-Baden, 21.11.2023, Bericht: Redaktion Über den Besuch von «Offiziellen» des Internationalen Rats für Denkmalpflege berichtet das Rathaus Baden-Baden.

Bei ihrem zweiten Besuch hätten sich «die Monitore schwerpunktmäßig mit der einzigartigen Kurlandschaft Baden-Baden und den möglichen Anpassungsstrategien angesichts der Folgen des Klimawandels vertraut gemacht», heißt es in einer Erklärung des Rathauses. In der Stellungnahme des Baden-Badener Rathaus zu dem Besuch der Denkmalpfleger heißt ist unter anderem die Rede von einem «Bild von den unversehrten Blickbeziehungen zwischen dem Welterbe in Baden-Baden und der umgebenden Pufferzone». Was sich dahinter verbirgt, war kritisch nicht zu hinterfragen. Zum Showdown der «Offiziellen» waren Bürger, Medien oder der Verein Stadtbild offenbar nicht geladen. Kritische Fragen zur Baupolitik in Baden-Baden sind nicht erwünscht, könnte man vermuten.

Die Mitteilung aus dem Rathaus Baden-Baden vom 20. November 2023 im Wortlaut:

Die Vertreter des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege), Professor Brigitte Mang (Sachsen-Anhalt) und Klaus Lingenauber (Berlin), besuchten Baden-Baden im Oktober zum zweiten Mal. Bei ihrem zweiten Besuch haben sich die Monitore schwerpunktmäßig mit der einzigartigen Kurlandschaft Baden-Baden und den möglichen Anpassungsstrategien angesichts der Folgen des Klimawandels vertraut gemacht. Dazu gehören unter anderem der prächtige Stadtwald und die weitläufige Lichtentaler Allee. Durch die Einsichtnahme in historische Plänen und aktuelle Gutachten sowie die Besichtigung der Aussichtspunkte wie etwa am Fürstenbergdenkmal und Merkurberg konnten Mang und Lingenauber sich ein Bild von den unversehrten Blickbeziehungen zwischen dem Welterbe in Baden-Baden und der umgebenden Pufferzone, den langfristigen Zielen des Pflege- und Erhaltungskonzeptes des Stadtwalds sowie der Reaktivierung von historischen Wanderwegen für die Öffentlichkeit machen.

 

Ein geführter Spaziergang durch die Lichtentaler Allee bot Mang und Lingenauber einen exklusiven Rahmen für den Einblick in die Kulturgeschichte der Kuranlage und den Austausch über die aktuellen gartendenkmalpflegerischen Maßnahmen zum nachhaltigen Management der innerstädtischen Garten- und Parkanlagen. Darüber hinaus wurden sie über neue städtebaulich-denkmalpflegerischen Instrumentarien zum Umgang mit den besonderen Merkmalen des Welterbes in Baden-Baden sowie die vorgesehenen Veränderungen in der Welterbestätte Baden-Baden als Teil der «Great Spa Towns of Europe» UNESCO-Welterbestätte informiert.

Organisiert wurde der Besuch durch die Stabsstelle Welterbe und Stadtgestaltung der Stadt Baden-Baden in enger Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart und dem Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg (MLW) als oberste Denkmalschutzbehörde. Mang und Lingenauber wurden durch einen Kreis von Verantwortlichen für das Welterbe begleitet: Dr. Denise Beilharz (MLW), Dr. Nicola Geldmacher, Conny Meister, Dr. Claudia Baer-Schneider, Isabelle Mühlstädt (LAD) sowie Thomas Schwarz, Lisa Poetschki und Smriti Pant seitens der Stadt Baden-Baden. An ausgewählten Standorten ergänzten Vertreterinnen und Vertreter der städtischen Dienststellen wie etwa das Forstamt, Gartenamt, Gymnasium Hohenbaden sowie Hochbau und Gebäudemanagement, aber auch der Eigenbetrieb Stadtwerke und die Gesellschaft für Stadterneuerung und Stadtentwicklung Baden-Baden mbH (GSE) mit fachlichen Erläuterungen zum Zustand und Management der Welterbestätte.

«The Great Spa Towns of Europe» sind eine transnationale serielle Welterbestätte, bestehend aus elf bedeutenden europäischen Kurstädten aus insgesamt sieben Nationen. Dazu zählen neben Baden-Baden, die Kurstädte Bad Ems und Bad Kissingen in Deutschland, Baden bei Wien in Österreich, Spa in Belgien, Karlsbad, Marienbad und Franzensbad in der Tschechischen Republik, Vichy in Frankreich, Montecatini Terme in Italien sowie Bath in Großbritannien.

Das Deutsche Nationalkomittee von ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege) stellt jeder UNESCO-Welterbestätte in der Bundesrepublik jeweils zwei oder mehr Experten zur Seite, die jährlich die Stätte besuchen, um einen Bericht zu erstellen. Die wichtigste Aufgabe der Monitoring-Beauftragten ist es, durch frühzeitige Beratung von Entwicklungsprojekten zur Konfliktvermeidung beizutragen. Die drei deutschen Teilstätten der «Great Spa Towns of Europe» haben derzeit gemeinsam zwei Monitore. Im Anschluss an den Besuch in Baden-Baden haben Mang und Lingenauber in derselben Oktober-Woche ebenfalls die Kurstädte Bad Ems und Bad Kissingen besichtigt.




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