Unterschriften übergeben
Initiative zur Rettung des Stadtmuseums Baden-Baden – 200 Gründe, das Museum und das Archiv zu erhalten

Baden-Baden, 02.10.2025, Bericht: Redaktion Mit dem Zitat «Stadtgeschichte braucht eine Bühne!» von John Neumeier machen sich der Arbeitskreis Stolpersteine und der Freundeskreis Stadtmuseum/-archiv für die Erhaltung des Stadtmuseums stark, das auf der Streichliste der Kommunalpolitiker steht.
Inzwischen hat das Rathaus die Beschlussvorlagen für die Hauptausschusssitzung am kommenden Montag vorgelegt. Die Stadtverwaltung empfiehlt nun nicht mehr die Schließung des Museums, sondern Sparmaßnahmen. goodnews4.de berichtete heute.
Die Mitteilung des Arbeitskreises Stolpersteine und des Freundeskreises Stadtmuseum/-archiv vom 30. September 2025 im Wortlaut:
Der Arbeitskreis Stolpersteine und der Freundeskreis Stadtmuseum/-archiv haben im Vorfeld der anstehenden Entscheidungen im Gemeinderat eine Unterschriftenaktion «Wir wollen, dass unser Stadtmuseum erhalten bleibt» gestartet, die von zahlreichen Vereinen, Geschäftsleuten und Privatpersonen unterstützt wurde. Zusammengekommen sind in den letzten vier Wochen fast 3000 Unterschriften, die Ulla Hocker und Angelika Schindler für den AK Stolpersteine sowie Olaf Köpke vom Freundeskreis an den Ersten Bürgermeister Alexander Wieland am 29. September übergeben haben. Dieser betonte, wie wichtig ein Stadtmuseum als Ort der Geschichte und Identifikation sei, verwies aber zugleich auf die schwierige Haushaltslage der Stadt.
In einer weiteren Aktion wurden Einwohnerinnen und Einwohner, Vertreter der kulturellen Institutionen und Gäste gebeten, den Satz «Wir brauchen unser Stadtmuseum, weil …» zu ergänzen. Zusammengekommen sind über 200 Statements: Sie nennen zahlreiche Gründe, die für den Erhalt des Museums sprechen. Die Palette reicht von persönlichen Äußerungen wie «mir würde ein Stück Heimat fehlen» über «eine funktionierende Zivilgesellschaft braucht Geschichtsbewusstsein und Stadtgeschichte erreicht Menschen, die sich sonst wenig für Geschichte interessieren» bis dahin, dass die Schließung ein herber Verlust für Baden-Baden, seine Einwohner und Gäste wäre und dem Welterbe schlecht anstehen würde. Die prominenteste Stimme gehört John Neumeier, der ab dem 3. Oktober im Stadtmuseum mit der Ausstellung «Mythos Vaslaw Nijinsky – Tänzer / Choreograf / Zeichner» Einblicke in seine Sammlung und sein Ballett «Nijinsky» gewährt: «Wir brauchen das Stadtmuseum, weil Stadtgeschichte eine Bühne benötigt! Die Ausstellungen des Museums erinnern an die kulturelle Vergangenheit Baden-Badens und an die lange Tradition der bis heute stattfindenden hochkarätigen Konzerte, Theater- und Tanzaufführungen.»
All diese Stimmen verdeutlichen, dass dem Stadtmuseum eine hohe kulturelle und gesellschaftliche Relevanz zukommt, und dass es auch ein Ort der Integration ist. So betont eine Zugewanderte aus Slowenien, dass «ich hier im Museum wichtige Dinge über meine neue Heimat erfahren habe» und der ukrainische Verein MAIDAN formuliert in einem offenen Brief vom 29.9.2025, dass das Museum einen Raum der Begegnung schafft und ukrainischen Geflüchteten die Integration erleichtert.
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